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 Druiden

Die Weisheit der Kelten


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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wer das Wort "Druiden" hört, muss sofort an Miraculix denken, den Druiden aus den bekannten Asterix-Comics. Doch wieviel ist wirklich dran am Bild des mistelschneidenden Druiden? Waren sie wirklich Zauberer, die Kräfte bringende Tränke kochten und die Zukunft vorhersagten? Jean-Louis Brunaux widmet sich all diesen Fragen in seinem Buch "Druiden - Die Weisheit der Kelten".

In der Einleitung widmet sich Brunaux zuerst der Frage der Unterscheidung zwischen Galliern und Kelten. Daraufhin zeichnet er das Interesse an den Druiden nach, die je nach der ideologischen Richtung oft auch für nationalistische Zwecke missbraucht wurden. Dieser Abschnitt endet mit der Beschreibung der Methode, die Brunaux für sein Werk verwandte.

Aufgeteilt ist das Buch in drei große Teile. Teil Eins beschäftigt sich mit dem Mythos der Druiden. Hier zeigt Brunaux auf, wie die Druiden in vergangenen Zeiten von den antiken Völkern der Griechen und Römern angesehen wurden und wie in späterer Zeit vom Mittelalter an bis zu unserer Zeit die Druiden verklärt und später im französischen Raum dazu benutzt wurden, die "Nation der Franzosen" bereits in der Urzeit entstehen zu lassen.
Teil Zwei hingegen beschäftigt sich mit den tatsächlichen Ursprüngen der Druiden. Neben der Etymologie des Wortes "Druide" spielen hier vor allem alle historischen Quellen, die heutigen Historikern zur Verfügung stehen, eine Rolle. Brunaux nimmt sich all dieser Erkenntnisse an, begutachtet sie kritisch und im Kontext der Intention des Autors und der Zeit. Zudem beschreibt er die damalige Lage in Gallien, als die Druiden sich formierten und ihre Position in der gallischen Gesellschaft etablierten.
Des Weiteren beschäftigt sich Brunaux noch mit der Frage, warum die Druiden überhaupt als gesellschaftliche Gruppe aufkamen und woher ihr Wissen kam.
Im dritten und letzten Teil spielt die Bedeutung der Druiden in der Gesellschaft eine Rolle. Neben der gallischen Religion, in der sie wichtige Funktionen vertraten, untersucht Brunaux genau den Einfluss, der von den Druiden ausgeht. Zuletzt beschäftigt er sich mit dem Verschwinden der Druiden sowie "Fortsetzern und Usurpatoren", die sich des Namens der Druiden annahmen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen, die jedoch mit den Druiden im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben.

Nach dem Nachwort folgen die zahlreichen Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln sowie eine Auswahlbibliographie, ein Register und die Bildnachweise, denn das Buch ist außerdem mit 16 farbigen Tafeln bestückt.

Brunaux‘ Methode ist nachvollziehbar und wissenschaftlich. Davon zeugt auch sein Schreibstil: Ein gehobenes Niveau und die auch aus anderen wissenschaftlichen Arbeiten bekannten Formulierungen hören sich zwar gut an, aber sie ermüden den Leser auch schnell, trotz der interessanten Thematik. Dennoch liest sich das Buch gut, wenn auch etwas langatmig.
Am Inhalt gibt es nichts auszusetzen. Brunaux‘ Schlussfolgerungen sind verständlich und logisch und seine ausgiebige Quellenarbeit - er flicht Zitate ein, deren Wahrheitsgehalt er auch untersucht - sorgt dafür, dass man einen komplexen Eindruck von den Druiden erhält. Nach der Lektüre wird der Leser viele andere (populärkulturelle) Verweise auf Druiden sehr viel kritischer sehen und sie auch in diesem Zusammenhang bewerten können. Denn Brunaux räumt mit allerhand Klischees und verträumten Idealen auf. Die Druiden waren zwar eine Ausnahmeerscheinung, doch wie der idealisierte und stilisierte Miraculix waren sie nun mal nicht. Das mag vielleicht eine herbe Enttäuschung für den einen oder anderen sein, doch hier zeugen sie von der ordentlichen Arbeit Brunaux‘ und dessen Überzeugungskraft.

Für Druidenfreunde ist das Buch fast schon ein Muss, denn eine objektivere und bessere Auseinandersetzung mit diesem Thema gibt es zur Zeit wahrscheinlich nicht.

Sabine Hunsicker



Hardcover | Erschienen: 01. März 2009 | ISBN: 9783608944709 | Originaltitel: Les druides. Des philosophes chez les Barbares | Preis: 27,90 Euro | 390 Seiten | Sprache: Deutsch

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