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Noch immer beherrschen die Terrarch den Planeten Gaeia und missbrauchen dessen Einwohner, die Menschen, als Sklaven und Soldaten. Mit mächtiger Magie und ihrer geistigen Überlegenheit war es bisher ein Leichtes für sie, sich diese Welt untertan zu machen. Doch die Konfrontationen innerhalb der Terrarch-Rasse nehmen zu, einzelne politische Gruppierungen mit zahllosen Anhängern wollen die alleinige Macht besitzen.
Rik, das Halbblut, und seine Freunde Wiesel und der Barbar, die unter den Roten kämpfen, reisen mit den anderen Soldaten, Leutnant Sardec und der mächtigen Magierin Asea unter Führung von Fürst Azarothe nach Kharadrea. Die dortige Herrscherin Kathea wurde allem Anschein nach von Fürst Ilmarec in seinen Schlangenturm entführt, und so ist das Gebiet zwischen Riks Heimat und dem Feindesland ohne Führung.
Als die Soldaten beim Schlangenturm, einem uralten magischen Bauwerk mit mächtigen Verteidigungszaubern, ankommen, ist klar, dass hier ein weiteres Terrarch-Ränkespiel stattfindet. Ilmarec, der offensichtlich mit gefährlichen, eigentlich längst vergessenen Echsenzaubern hantiert, will Kathea zur Frau nehmen, um selbst herrschen zu können; die Blauen, Fürst Jaderac und Fürstin Tamara, die ebenfalls zurzeit beim Schlangenturm weilen, versuchen mit Ilmarec ein Bündnis gegen die Roten zu schließen. Und Magierin Asea sucht nach einem Weg, die den Roten zugeneigte Kathea aus dem unbezwingbaren Schlangenturm zu befreien.
Und diesen Part soll Rik ausführen: Seine Aufgabe wird es sein, sich in den Turm zu schleichen und, wenn möglich, Fürst Ilmarec zu töten. Ein gewagtes Manöver, das Riks Tod bedeuten könnte. Aber bis es soweit ist, müssen die Soldaten noch allerlei andere Gefahren bestehen
Seit Februar 2009 gibt es den zweiten Teil der "Die Legende der Terrarch"-Reihe unter dem Namen "Der Schlangenturm" zu kaufen. Optisch schließt sich der Band seinem Vorgänger an und sieht recht schick aus. Aber wie steht es um den Inhalt, der beim ersten Band schon nicht über solides Mittelmaß hinausgekommen ist?
Der Anfang lässt auf einiges hoffen: Die auf dem Buchrücken versprochene Action ist auf den ersten hundert Seiten tatsächlich im Mittelpunkt und beschert dem Leser einen rasanten Einstieg ins Geschehen. So könnte es ruhig weitergehen, ist doch King zweifelsohne ein Spezialist für diese Art von Fantasy. Doch weit gefehlt: Stattdessen warten im Folgenden in erster Linie ermüdende Dialoge, die selbst Offensichtliches noch mal aufgreifen, ausladende Erklärungen, ominöse Intrigen, politische Ränkespiele und zwischen-"menschliche" Beziehungen unter den Protagonisten. Man merkt diesem Teil des Romans an, dass die Charakterentwicklung und die Komplexität des Geschehens im Vordergrund stehen sollen. Allerdings bleibt es bei Versuchen; die Stärken des Autors liegen eindeutig auf anderen Gebieten.
Hinzu kommt, dass vor allem in der ersten Hälfte des Romans viele Ereignisse aus Band eins noch mal recht erschöpfend wiederholt werden. Einige dieser Wiederholungen helfen vor allem vergesslichen Lesern oder Neueinsteigern, sich wieder zurechtzufinden, andere jedoch blähen das immerhin 445-seitige Taschenbuch dann doch nur unnötig auf. Erst auf den letzten hundert Seiten geht es wieder lebhafter zu, und William King spielt erneut seine Stärken aus.
Licht und Schatten im zweiten Teil der Reihe um das Halbblut Rik und die mächtigen Terrarch: "Der Schlangenturm" kann mit starken Actionpassagen, einer stimmigen Fantasywelt und einem unterhaltsamen, leicht zu lesenden Stil Sympathien sammeln. Minuspunkte gibt es dagegen für die blassen Charaktere und den ausladenden, mit langweiligen Dialogen ausgestatteten Mittelteil.