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Es begann mit einer einfachen, aber schier genialen Idee: Am 6. Mai 2006 startete die Berliner "Abendschau", die Hauptnachrichtensendung des örtlichen Dritten "rbb", mit der wöchentlichen Serie "Gleich nebenan". Hier wurden kleine Geschäfte aus dem Kiez präsentiert, die sich meist schon ewig hielten und zu wahren Institutionen in ihrem Viertel geworden sind. Aber auch jüngere Läden, die trotzdem versuchen, etwas mehr zu sein als bloßes Geschäft, fanden in der Serie ihren Platz. All das gefiel den Berlinern. Sie erkannten Läden wieder, entdecken Neues in ihrem Bezirk oder lohnenswerte Geschäfte in anderen Teilen der Stadt.
Wer sich jetzt noch mal in Ruhe über die Läden informieren möchte - oder die Abendschau gar nicht kennt und diesen Teil Berlins völlig neu entdecken will -, der hat jetzt die Gelegenheit mit dem Buch "Gleich nebenan" aus dem Siebenhaar Verlag.
Die kleinen Läden und Geschäfte werden in dem Buch in folgenden Kategorien zusammengefasst:
"Schlemmerparadiese" mit Restauranttipps
"Ab die Post..." mit Läden für Fahrräder und Roller
"Gesundheit!" mit Drogerien und Apotheken
"Delikatessen und mehr..." mit Bäckereien, Tante Emma-Läden und Feinkostgeschäften
"Spielend leicht" mit Hobby- und Spielzeuggeschäften
"Daheim ist daheim" mit Läden, die jede Art der Dekoration bieten
"Unsere besten Freunde" mit Geschäften, die alles für Tiere bieten
"Kleider machen Leute" mit Modegeschäften
"Bling Bling" mit Uhren- und Schmuckläden
"Erkennen Sie die Melodie?" mit Geschäften rund um Instrumente und Musik
"Lesen, Schreiben, Schauen" mit Antiquariaten und kleinen Kinos
Jedem der hundertzehn Läden ist eine Seite des Büchleins gewidmet - wenn der Vorgänger mal etwas mehr Platz braucht, kann sich der Text auch schon mal bis auf die nächste Seite schieben. Die Läden werden mit einem Foto, meist von der Ladenfassade, vorgestellt, damit man den Laden auch erkennt, wenn man vor ihm steht, und mit einem Bild der Inhaber - schließlich werden bei "Gleich nebenan" nicht nur die Geschäfte, sondern auch die Menschen dahinter vorgestellt. So kann man etwas über Menschen lesen, die Familienbetriebe übernahmen oder mit einer originellen Idee den Sprung in die Selbstständigkeit wagten - und damit in ihrer Umgebung Anklang fanden. Der Text erzählt dann über die Läden und ihre Leute. Unter jedem kleinen Artikel über die Läden findet man die Adresse und, bei solch kleinen Betrieben nicht unwichtig, die Öffnungszeiten.
Die Idee, die Läden nicht nach Bezirken zu sortieren, sondern in Kategorien einzuteilen, hat mehrere Vorteile. Berliner werden so nicht in Versuchung gebracht, nur ihre eigene Umgebung oder nur ganz bestimmte Viertel aufzusuchen - und alle Nicht-Berliner, die einen Blick in das Buch werfen, werden auch eher ein gutes Antiquariat suchen und nicht einen Laden in Wedding, Dahlem oder Wilmersdorf. Zudem kann man so auch einfach mal in dem Buch schmökern und blättern und etwas über die kleinen Läden und ihre Geschichten nachlesen. Der Stil der kleinen Artikel lädt dazu ein und präsentiert so ganz nebenbei eine sehr sympathische Seite Berlins.