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"Lichtjäger" umfasst alle fünf Bände der Wintersonnenwende-Saga von Susan Cooper.
Zu den Hauptfiguren der Saga gehören zum einen die Drews-Kinder: Jane und ihre beiden Brüder Simon und Barnabas, genannt Barney. Ihr "Großonkel" Merriman Lyon verwickelt sie in ein Abenteuer, das ihre kühnsten Phantasien übersteigt ...
Daneben gibt es noch Will Stanton und Bran Davies, die zwar beide wie normale Jungen aussehen, doch mehr zu sein scheinen als man vermuten würde.
Im ersten Band, "Bevor die Flut kommt", begeben sich die Drews-Kinder auf die Suche nach einem Gral. Merriman, der ein guter und alter Bekannter ihrer Eltern ist, ist darin verwickelt. Doch die Suche ist nicht ungefährlich - auch ein seltsamer, schwarz gekleideter Mann will den Gral und verfolgt die Kinder ...
In "Wintersonnenwende" erwacht eine neue Seite in Will Stanton, von der er bisher nichts wusste: An seinem elften Geburtstag erfährt er von Merriman, dass er einer der "Uralten" ist, die der Seite des Lichts angehören. Die Finsternis, der Gegenpart zum Licht, bereitet eine erneute Offensive vor, um das Licht endgültig zu besiegen und die Herrschaft über die Welt der Menschen zu übernehmen.
Um seine Kräfte als Uralter vollständig zu erhalten, muss Will die sechs Zeichen des Lichts suchen und sammeln, denn diese werden im Kampf gegen die Finsternis gebraucht.
Der dritte Band, "Greenwitch", zeigt das erste Zusammentreffen der Drews-Kinder mit Will. Sie sind durch eine Prophezeiung miteinander verbunden, wissen das aber nicht. Hier erfahren die Drews-Kinder auch zum ersten Mal von der Gefahr, welche die Finsternis darstellt. Denn die Greenwitch, die "grüne Hexe", eigentlich ein Opferbrauch aus heidnischen Zeiten, der in Cornwall bis heute überlebt hat, erwacht zum Leben und bringt etwas in ihren Besitz, das sowohl das Licht als auch die Finsternis haben möchte - die eine Seite, um die Prophezeiung weiterzuführen, die andere, um das Licht endgültig niederzuschlagen ....
"Der Graue König" ist der Widerspieler Wills im vierten Band. Will reist nach Wales, um dort weitere Waffen des Lichts zu suchen. Dort trifft er auf Bran Davies, einen Albino. Dieser begleitet Will auf seinen Abenteuern, denn auch Bran ist wichtig für das Licht.
Im letzten Band, "Die Mächte des Lichts", treffen erstmals alle Beteiligten aufeinander - und es sind noch mehr Rätsel zu lösen, denn ein magisches Schwert ist zu finden und die finale Schlacht gegen die Finsternis droht ...
Susan Cooper hat eine sehr angenehme Schreibe - sie liest sich leicht und zügig, jedoch trotzdem mit einer gewissen Spannung. Die Rätsel, welche die Helden lösen müssen, um ihr Ziel zu erreichen, sind manchmal vorhersehbar, manchmal jedoch interessant und neuartig. Auch wenn die Zielgruppe jüngeren Alters ist - die Hauptfiguren sind je nach Band zwischen zehn und dreizehn Jahren alt, denn die gesamte Saga erstreckt sich über den Zeitraum von zwei Jahren -, kann die Geschichte auch Erwachsene fesseln.
Besonders neuartig ist der Grundgedanke nicht: Er dreht sich mal wieder um König Arthur - wie könnte es in einer Fantasy-Reihe, die in Großbritannien spielt, auch anders sein? Doch Cooper baut viele neue Elemente ein, erstellt ihr ganz eigenes Universum, sodass Arthur zum guten Schluss eigentlich nur die grobe Rahmenstruktur vorgibt: vielmehr als der legendäre König stehen das Licht und die Finsternis im Vordergrund. Durch die interessante Abwechslung der Hauptfiguren wird es so schnell auch nicht langweilig.
Einzig allein der erste Band mag nicht so recht passen - hier gibt es eigentlich keine übernatürlichen oder phantastischen Elemente. Merriman, ebenfalls ein Uralter, gibt sich den Kindern gegenüber nicht zu erkennen, ebenso wenig wie sein Widersacher. Es wird zwar viel angedeutet, aber der erste Band könnte ebenso gut als Abenteuergeschichte im Stil von Enid Blyton durchgehen. Dadurch wirkt der Übergang zum zweiten Band sehr krass, denn hier dreht sich alles um das Phantastische: Die Uralten können mit der Zeit spielen, sie anhalten, in ihr vor- oder zurückreisen, sie können zaubern und noch anderes.
Abgesehen davon fällt unangenehm auf, dass entweder ein Lektor der englischen Originalversion oder der deutschen Übersetzung geschlafen hat - denn der Spitzname, den die Drews-Kinder Merriman verliehen haben, ändert sich von "Gummery" im ersten Buch zu "Gumerry" in den letzteren. Das ist ein Fehler, der leicht zu beheben gewesen wäre.
Im Großen und Ganzen erhält man jedoch mit "Lichtjäger" ein ziemlich dickes Paket an Lesematerial. Coopers Geschichte kann bestechen und den Leser mitreißen; sie ist originell genug, um das Interesse zu erhalten, und verständlich geschrieben, so dass auch Kinder die Geschichte ohne Probleme verstehen werden.