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Menolly ist seit zwölf Jahren ein Vampir. Mittlerweile hat sie sich mit ihrer dämonischen Seite arrangiert und gehört wie einige ihrer Artgenossen zu den AB's, den anonymen Bluttrinkern, die sich um humanitären Umgang mit ihren blutigen Trieben bemühen. Aber noch immer nagt ihre Verwandlung an ihr und das, was ihr ihr Meister Dredge davor angetan hat. Ihr unsterblicher Körper wird auf ewig ein Lied davon singen, denn ihre Narben zeichnen sie bis in den Tod.
Trotzdem verschließt sie sich nicht den täglichen Problemen, die über die Schwestern hereinbrechen. Denn auch wenn die Nachrichten aus ihrer Welt spärlich sind, so sind die wenigen umso beunruhigender. Vater und Tante der Schwestern sind spurlos verschwunden und auch Menollys persönlicher Alptraum Dredge ist geflüchtet und hat sich in die Menschenwelt abgesetzt. Menolly ist klar, niemand anderes als Dredge steckt hinter den massenhaften Anschlägen, zu denen es plötzlich in der Stadt kommt. Als ob das nicht reichen würden, erheben sich alle Opfer zu neuen Blutsaugern und machen die Stadt unsicher. Diesem Treiben muss Einhalt geboten werden, doch dazu muss sich Menolly ihrer schlimmsten Angst stellen.
In "Die Vampirin" widmet sich Autorin Yasmine Galenorn einer weiteren ihrer drei D'Artigo-Mädchen aus der Reihe "Schwestern des Mondes" und erzählt die Geschichte aus deren Sicht. In Menollys Fall geht sie sogar so weit, deren Schwestern zu wahren Nebenfiguren zu degradieren. Leider leidet aber unter dieser Verschiebung des Blickwinkels auch die Story. Die schlimmen Vorkommnisse, die Menolly zu einem Vampir gemacht haben, dominieren das Buch. Es vergehen eigentlich keine drei Seiten, ehe man wieder mit Erinnerungen und Flashbacks konfrontiert wird, die sich nur damit beschäftigen. Damit verliert sich die restliche Handlung und geht einfach in den Schilderungen über Menollys Martyrium unter. Auch tauchen in diesem Buch gleich mehrer neue übernatürliche Kreaturen auf, es bleibt allerdings dabei meist bei der bloßen Namensnennung. Einige Informationen mehr wären interessant gewesen. Trotz dieser Hürden kommt die große Gesamthandlung voran und die Schwestern fangen an, die ÜW's (übernatürlichen Wesen) erdseits zu organisieren, um dem Chaos, das in ihrer Heimatwelt herrscht, etwas entgegensetzen zu können. Auch ist dieses Buch wieder nichts für schwache Nerven: hungrige Vampire fallen unkontrolliert über ihre Opfer her, Blutsauger werden gepfählt und das Element Kampf kommt am Ende ebenfalls zu seinem Recht. Gekrönt wird das Ganze natürlich durch Menollys Folterungen, die an eine klischeehafte Darstellung von sadomasochistischen Techniken erinnern. Wenn man eine solche Schilderung mehr als zehn mal innerhalb eines Buches präsentiert bekommt, verliert sie an Schrecken und vor allem an Interesse für den Leser. Dabei nützt es dann auch nicht, einige interessante und für die Gesamtgeschichte wichtige Nebenschauplätze zu haben. Eigentlich ist das sehr schade. Bei so vielen interessanten Figuren, die Yasmine Galenorn zur Verfügung stehen, hat sie sich in diesem Buch nur auf eine einzige Facette einer Figuren fokussiet. Damit ist "Die Vampirin" der bis jetzt schwächste Band, der in ihrer Reihe "Schwestern des Mondes" erschienen ist.