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Rhapsody und ihre Gefährten müssen auch im zweiten Band der Serie um die Windsängerin erleben, dass nicht alle Gefahren, die sie bereits hinter sich gebracht hatten, mit dem Ende ihrer Reise aus Band Eins zu einem Ende gekommen sind. Eher im Gegenteil scheinen die sie umgebenden und sie auch weiterhin in diese neue Welt verfolgenden Bedrohungen nun das zu zerstören, was sie zu bewahren gehofft hatten. Die Ungewissheit, ob in ihrem engsten Freundeskreis nicht doch ein Verräter lauert, lässt die junge Windsängerin nicht nur an ihren Zielen, sondern auch an ihren Freunden zweifeln.
Auch Achmed, der ehemalige Meuchelmörder, hat mit seinen eigenen, inneren Dämonen zu kämpfen. Ist er nun der, der er nach der Begegnung mit der ihm einen neuen Namen gegeben habenden Rhapsody war, oder der, zu dem er wurde?
In der neuen Welt angekommen, wird er zum Herrscher eines Stammes von Kannibalen - und versucht mit unterschiedlichen Ergebnissen, gemeinsam mit seinen beiden Reisegefährten, diese wilden Männer und Frauen zu zivilisieren.
Grunthor hingegen macht sich später mit Achmed auf, die Geheimnisse in Canrif zu erkunden, was neben Achmeds neuer Herrschaft über die Bolg nicht gerade einfach ist und durch die sich immer weiter ausbreitenden Überfälle des Flammendämons um ein weiteres erschwert wird.
Rhapsody begibt sich auf eine gefahrvolle Reise und auf die Suche nach einem alten, mächtigen Drachen namens Elynsynos, um diesem ein Artefakt, den Krallendolch, zurück zu bringen. Begleitet wird sie von Ashe, einem nur aus Nebel und Wasser zu bestehen scheinenden Fremdling, der sein Gesicht stets hinter einem Umhang zu verbergen sucht. Nur allmählich erfährt sie, was hinter ihrem nebulösen Begleiter und Reisgefährten steckt.
Der Einband des Paperback-Buches besticht durch seine schlichte, aber nichtsdestotrotz einwandfreie Erscheinung. Der kastanienrote Hintergrund und das in der oberen Mitte des Covers befindliche Ornament zeugen von einer hohen künstlerischen Begabung und bilden für diese gelungene Fantasystory eine würdige Umrahmung.
Die Autorin versteht es hervorragend, derart flüssig und einfühlsam über die Welt und die darin vorkommenden Einzelheiten zu schreiben, dass sich der Leser unwiderruflich mit den im Buch auftauchenden Romanfiguren zu identifizieren sucht und es nicht selten geschieht, dass es schon weit in den Morgen hinein ist, wenn man sich von den Buchseiten loszureißen vermag, um doch noch eine Mütze voll Schlaf zu erhaschen.
Die in diesem zweiten Band der Rhapsody-Saga entstehende Beziehung zwischen der Windsängerin und dem geheimnisvollen Ashe entführt den Leser in ganz neue, bisher ungeahnte Dimensionen der Leidenschaft, aber auch in die nicht minder damit einhergehenden Gefahren. Ganz langsam erfährt man mehr und mehr über den geheimnisvollen Fremden, der an Rhapsodys Seite schreitet und über seine weit über bloße Partnerschaft hinausgehende Beziehung zu der jungen Frau.
Doch ob diese nun im guten oder im bösen Sinne besteht, bleibt bis zum Schluss hin offen und ungewiss. Nicht zuletzt wegen Achmed, der in Ashe nicht nur einen Verräter, sondern gar einen ihrer schlimmsten Feinde vermutet.
Bleibt zu hoffen, das Band Drei nicht allzu lange auf sich warten lässt.