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In der Millionenstadt werden immer mehr Sachbeschädigungen durch Graffiti getätigt, auch vor den Polizeiwagen der Stadt wird hierbei augenscheinlich kein Halt gemacht. Scheinbar steckt nur eine Gruppe hinter den vielen neu auftauchenden Graffitis, die so genannte Hexen-Bande. Kommissar Glockner jedoch hat mit seinen Beamten keinen Ansatzpunkt und so lässt er sich auf ein gewagtes Spiel ein und bittet TKKG undercover in die Sprayerszene abzutauchen, um ihm wichtige Informationen und im Idealfall sogar Hinweise zu den Tätern geben zu können. Doch die Sprayer sind nicht das einzige Problem von TKKG, denn deren Auftraggeber hat noch einen ganz anderen Plan ...
"Operation Hexen-Graffiti" ist die 164. Folge der Jugendhörspielserie "TKKG" und ist erstmals wirklich "nach Motiven von Stefan Wolf" - ob man das als Kompliment auffassen möchte, bleibt an dieser Stelle offen. Die Handlung ist über weite Strecken zwar unterhaltsam, jedoch auch total abgehoben.
TKKG undercover in der Sprayerszene? Ein sehr merkwürdiger Gedanke, wenn die sonst so aufgeschlossenen Freunde "gefälschte Schülerausweise" bekommen, um damit gegebenenfalls ihre Identität zu bestätigten - warum TKKG auch gerade auf dem Schulhof, auf dem sie wohl wirklich JEDER kennt, darum bitten, sie zum Sprayen mitzunehmen, weiß wohl auch nur André Minninger. Desweiteren ist es den vier Freunden erlaubt, eine große Sachbeschädigung zu tätigen, um aufgenommen zu werden in die Szene; das Cover zeigt diese Szene - polizeilich erlaubt, nur um es nochmal hervorzuheben.
Sieht man einmal von solchen Aktionen und Verhaltensmustern ab, so ist der Fall durchaus spannend ausgearbeitet, denn den wirklichen Plan des Auftraggebers erkennt man erst recht spät. Vom Titel bleibt nicht mehr viel übrig, da das Übernatürliche in Form der Hexen in der Folge nicht wirklich inhaltlich relevant ist, das Symbol der Gruppe ähnelt einem Hexenhut nur ein wenig.
Dafür muss man sich aber (leider) durch eine Anzahl von übertriebenden Sprecher"leistungen" quälen - den Rollen entsprechend absolut überzogen, arrogant und quietschig agieren die Sprecher in dieser Folge. Von Veronika Neugebauer als Undercover-Sprayerin bis hin zur Graffiti-"Queen" - gesprochen von Hanna Reisch- bietet sich quer durch die Mitstreiter auf beiden Seiten eine wahrhaft unschöne Präsentation von Overacting.
Insgesamt ist die Folge recht schwach ausgefallen. Den naheliegenden Einfall aufzugreifen und TKKG einmal offiziell auf einen Fall anzusetzen, ist eine ganz nette Idee, aber der Graffiti-Fall, dessen Ausarbeitung und Darstellung sind dennoch gründlich misslungen. So bleibt für den Hörer nur ein kleiner Anflug von Hoffnung, da man zumindest Teile der Geschichte und der Auflösung nachvollziehen kann - mehr jedoch leider auch nicht. Ganz entsprechend der Motive von Stefan Wolf: Abgehoben, unrealistisch, übertrieben,
aber unterhaltsam.