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Die einzelnen Bände der Serie
Part of Rebellion, herausgegeben von Christian Hundertmark aka C100, sind jeweils einem Künstler gewidmet, der nach Meinung des Herausgebers mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Serie erscheint im Publikat Verlag, Freunden der "Straßenkunst" ist der natürlich ein Begriff, und der zweite Band stellt den in England geborenen und derzeit in Berlin lebenden Dave the Chimp vor.
Im Gegensatz zum Vorgängerband, der Arbeiten von Flying Förtress vorstellte und sich dabei vor allem auf die Teddy Troopers, in zig Variationen allerdings, beschränkte, ist dieser Band deutlich vielseitiger angelegt und damit abwechslungsreicher. Da sind zum einen Graffitis aus den Straßen Londons - thematisch geordnet: Worms, alte und in den Straßen abgelegte Matratzen sowie Gott und Religion. Zum Themenblock Religion gibt es aber auch noch einige Zeichnungen und ein T-Shirt-Design zu sehen. Design ist bei den meisten Streetart-Künstlern ein Teil ihrer Arbeit. So auch bei Dave the Chimp, dessen kommerzielle Designs meist rund um das Skateboarding angesiedelt sind - von Boards über Rollen bis hin zu T-Shirts. Auch eigenständige Projekte werden vorgestellt: so zum Beispiel ein Schulprojekt oder das Chapel-Of-Saint-Martin-Projekt. Auch Ausschnitte aus seinen Fanzines sind vertreten und die Human Beins - die man in den Straßen von Berlin finden kann.
Im zweiten Band der Serie zeigt Christian Hundertmark die verschiedenen Facetten des Dave the Chimp. Seine Graffitis zeigen einen reduzierten Strich und den Versuch, Ausdruck über einen gewissen Minimalismus zu transportieren - davon zeugen insbesondere seine Worms und die Human Beins. Es geht vor allem um die Form bei Dave the Chimp und die kommt oft auch sehr comichaft daher.
Wie immer ist die Bewertung eines Buches, das einem Künstler gewidmet ist, davon abhängig, ob man die Arbeiten des Künstlers mag oder nicht. Der Stil von Dave the Chimp gefällt sicher nicht jedem - ist den einen zu reduziert und comiclastig, den anderen zu wenig aussagekräftig, zu wenig ausdrucksvoll, nicht ästhetisch genug oder einfach zu langweilig. Wieder andere hingegen können genau damit viel anfangen, mit der Variation des Minimalen, mit dem Versuch mithilfe einer Form und wenigen Strichen etwas zu schaffen, das etwas ausdrückt. Ob das gelingt, ist dann wiederum vom Betrachter abhängig. Vielleicht kann man es so sagen: Wer die Figur auf dem Titelfoto mag, wird die anderen Arbeiten vielleicht auch mögen. Wer an der Figur jedoch nichts Besonderes entdecken kann, der sollte die Finger von dem Band lassen.