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Castle Darkmore war vor langer Zeit Ort eines schrecklichen Ereignisses. Die ehemalige Lady des Schlosses stürzte im 16. Jahrhundert in den Tod - die Schuld daran trug ihr hinterhältiger und untreuer Ehemann. Doch bevor die Lady starb, verfluchte sie das Haus und drohte allen Ehebrechern in diesen Mauern mit dem Tod ...
Im Jahr 1953: Castle Darkmore ist der Drehort für einen neuen Film. Während die beteiligten Personen sich für die Zeit des Drehs in dem Schloss niedergelassen haben, wird der Regisseur erdolcht, nachdem er augenscheinlich Damenbesuch auf seinem Zimmer hatte. Traf den Regisseur der Fluch von Lady Darkmore? Oder wer war der Täter und welches Motiv hatte er? Die Ermittlungen beginnen und scheinbar jeder steht unter Verdacht ...
"Der Fluch der grünen Dame" ist ein Gesellschaftsrollenspiel in Form eines Krimidinners und vereint mehrere Aspekte souverän miteinander. So werden die klassischen Rollenspielelemente mit einer Portion Krimi und Detektivspiel kombiniert, welche einen unvergesslichen Abend ermöglichen. Sechs bis acht Personen können an der Krimirunde teilnehmen und übernehmen jeweils eine eigene Rolle. Von der Schlossherrin über die Schauspieler bis hin zum Starfriseur ist alles dabei. Jeder Spieler übernimmt eine Rolle und spielt diese also voll aus. Dazu gibt es Kleidungsvorschläge, Informationen über die Person und Spielaufträge. Ziel des interaktiven Spiels ist es, die jeweilige Person auszuspielen und am Ende den Mörder richtig zu benennen sowie Motiv und Tathergang zu erklären.
Das Spiel kommt in einer stabilen Pappkartonbox auf den Tisch und diese beinhaltet alles Wesentliche, was man für das Spiel benötigt. So gibt es eine generelle Anleitung, die die Spielregeln und den Ablauf des Spieles erklärt - sie dient als "Programmheft" für den Abend, da hier auch erklärt wird, wann welcher Track der CD abgespielt wird oder wann ein Beweis "gefunden" wird. Dieser Partyplaner enthält ebenfalls einen Vorschlag für ein "mörderisches Menü", in diesem Fall mit "quälend langsam gegarter, unschuldiger Lammkeule" als Hauptgericht.
Die eben erwähnte CD beinhaltet auch eine Szenarioerklärung des Chief Inspectors, der den Tod des Regisseurs untersuchen will. Ebenso werden hier trackweise die ausgespielten Ereignisse noch einmal zusammengefasst und zum Schluss natürlich auch die richtige Lösung präsentiert.
Für die acht Charaktere gibt es jeweils ein eigenes Rollenbuch - die Spieler erhalten dort alle Informationen zu ihrer Rolle - ihre Ambitionen, ihre Aufträge und eben auch die rundenspezifischen Dialoge. Außerdem haben die Charaktere ein dunkles Geheimnis, welches zuerst nur der Spieler selbst kennt.
Im Spielverlauf fordert der Partyplaner, dass die Beweise auf den Tisch kommen. Die Beweise sind acht schön gestaltete gefaltete DIN-A4 Bögen, die pikante Details über andere Charaktere enthalten.
Für das Ambiente sind in der Box ebenfalls Tischkärtchen mit den Charakternamen und Einladungskarten enthalten.
Nach der Lagebeschreibung durch den Chief Inspector, stehen alle Charaktere unter Verdacht. Die Rollenbücher enthalten für den Beginn und das Ende einer jeden Spielrunde - insgesamt gibt es drei Runden - einen vorgefertigten Dialog, den die Charaktere untereinander führen. Für jede Spielrunde haben die Charaktere Aufgaben in ihren Rollenbüchern, so können dort Hinweise oder Strategien gegeben sein, um andere Charaktere zu belasten oder sich selbst zu entlasten.
Die Spielrunden sind frei von den Mitspielern zu gestalten, zu Beginn jeder Runde wird das Spiel dann wieder von den Aussagen der Rollenbücher und dem Inhalt der CD gelenkt.
Wow, was für ein Abend. Das Spielprinzip ist einfach und reißt unbeschreiblich mit. Etwas Musik im Hintergrund (mögliche Musik ist ebenfalls im Partyplaner aufgelistet), verkleidete Bekannte und Freunde, welche man den ganzen Abend mit ihren Rollennamen ansprechen sollte, und die Atmosphäre ist perfekt. Mit dem Partyplaner behält man jederzeit die Übersicht. Selbst die Vorbereitung des Essens oder das Auftischen der Speisen sind darin in den Spielplan integriert.
Der Menüvorschlag ist eine gute Zusammenstellung und schmeckt - kann also genauso wie das Spiel an sich überzeugen. Das Spiel steht und fällt allerdings mit den Mitspielern: Wer keine Lust hat, sich in seine Rolle zu knien, kann den anderen den Abend durchaus auch zerstören. Spielen jedoch alle mit, wird dieser Abend lange in Erinnerung bleiben.
Die Spielzeit schwankt mit dem Engagement der Mitspieler. Vier bis sechs Stunden sollte man allerdings mindestens einplanen, wenn man die Atmosphäre genießen und das Spiel ausschöpfen möchte, zumal das Essen auch seine Zeit fordert.
Am Ende bleibt die große Abrechnung: Welcher Mitspieler hat neben dem Ausspielen seines Charakters gut genug aufgepasst und Hinweise, Aussagen und Motive geprüft? Wer verdächtigt am Ende wen, aus welchem Grund? Es ist ein großartiger Spaß, am Ende ein Kreuzverhör durchzuführen, um noch letzte Details herauszukitzeln. Wenn der Chief Inspector dann den Tathergang schildert und sich bei den Mitspieler ein zufriedenes Lächeln im Gesicht zeigt, weiß auch der Gastgeber, dass dieses Spiel und dieser Abend noch lange für Gesprächsstoff sorgen werden - von den Bildern, die dabei geschossen wurden, gar nicht zu reden.
Leider hat das Spiel auch negativ auffallende Punkte. Zuerst einmal ist das Spiel logischerweise nur einmal spielbar, da danach die Auflösung bekannt ist. Hier schließt sich ein weiterer Kritikpunkt an, das Spiel ist für den Einmalgebrauch recht teuer mit seinen (derzeit) knapp 35 Euro.
Insgesamt bringt dieses Krimidinner-Rollenspiel eine Menge Spaß und einen wirklich guten, unterhaltsamen und kniffeligen "Fall" ins Wohnzimmer. Das Spiel ist gut ausgearbeitet und bietet sich für einen Spieleabend in geselliger Runde durchaus an, wenn man die richtigen Mitspieler findet. Der Menüvorschlag findet Anklang und passt ins Spiel. Trotz des hohen Anschaffungspreises und dem Manko, dass das Spiel nur einmal spielbar ist, der Unterhaltungswert ist top!
Das nächste Krimidinner ist bereits in Planung, bleibt nur die Frage, für welches der weiteren Spiele aus dieser Reihe man sich entscheidet.