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Viele neue Rezepte für diejenigen, die "forever young" bleiben möchten, bietet "Die neue Diät. Das Rezeptbuch", welches 2009 im Heyne Verlag erschienen ist. Das Buch ist eine Ergänzung zu "Die neue Diät" von Ulrich Strunz - kann aber auch gut ohne dieses verwendet werden, da das Wirkungsprinzip hinreichend erklärt wird. Auf fast einhundertsechzig Seiten wird man durch ein Drei-Stufen-Programm geschleust, in dem man vom Kohlehydratverwerter auf den Fettverwerter, nämlich dem Fett auf den Hüften, umgepolt werden soll. Da entweder die Kohlehydratenzyme arbeiten oder Fettverbrenner, gilt es letztere zu wecken und die ersteren erst mal "schlafen zu legen". Dies erreicht man, indem eine Woche lang völlig auf Kohlehydrate verzichtet und dann langsam kleine Mengen Kohlehydrate wieder in die Ernährung einbaut. Mit dabei sind auch wieder Eiweiß-Shakes - jedenfalls auf den ersten beiden Stufen - danach für den, der will. Nach einem kleinen Einführungsteil mit allem Wesentlichen kommen die Rezepte: "Suppen, Salat und Eiweiß" auf der ersten Stufe, "Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und Eiweiß" auf der zweiten, dies plus kleine Mengen Kohlehydrate auf der dritten Stufe. Die rund einhundertfünfzig Rezepte werden ergänzt durch Eiweiß- und Kohlehydrattabellen, eine Einkaufsliste zum Kopieren und Ankreuzen und ein Rezeptregister.
Eines jedenfalls kann Herr Strunz hervorragend: motivieren. Mit seiner lockeren, spritzigen Schreibe verbreitet er gute Laune und damit ist die erste Hürde schon mal genommen und man hat fast den Eindruck, Diät halten macht sogar Spaß. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Auch wenn man zu Beginn so viel Suppe essen darf, wie man mag, so bleibt doch ein Verlangen nach mehr. Zumal auch Zwischenmahlzeiten ausfallen und man vier bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten überbrücken muss. Irgendwann ist dann selbst diese Woche um und dann gibt es richtige Mahlzeiten, sogar ein Dessert und in Woche drei selbst Nudeln, Reis oder Kartoffeln in homöopathischen Dosen.
Die Rezepte sind sehr vielseitig und ausgewogen, der Schwerpunkt liegt auf Eiweiß und viel frischem Gemüse und wenig bis keinen Kohlehydraten in Form von Teigwaren oder Kartoffeln. Für jeden Geschmack ist was dabei und man kann etwa zum Frühstück zwischen Frucht-Smoothie, Rühreiern oder Schinkenbrötchen wählen. Hat man das Prinzip einmal verstanden, lassen sich die Rezepte beliebig abwandeln.
Ganz billig wird es allerdings nicht, wenn man sich genau an die Rezeptvorgaben hält. Hirschsteak, Lammfilet und Ziegenkäse haben ihren Preis und auch Kräuter und ein gutes Olivenöl kosten. Die empfohlene Gemüsebrühe sollte man allerdings auf jeden Fall selbst kochen und nicht auf ein Fertigprodukt zurückgreifen.
Es gibt viele vegetarische Gerichte, ansonsten hilft der Ersatz von Fleisch durch Sojaprodukte. Selbst Gäste kann man erfreuen. Man kocht dann einfach mehr, kombiniert verschiedene Gerichte oder ergänzt durch zusätzliche Beilagen. Im Restaurant oder bei Einladungen ersetzt man die Nudeln oder den Reis durch eine Portion Extragemüse. Die vorgeschlagenen Mengen in den Rezepten sind eher gering. Letztendlich gilt es jedoch, das richtige Gleichgewicht zwischen Ernährung und Bewegung zu finden, so dass man sein persönliches Wunschgewicht halten kann. Das professionell geschriebene und gestaltete Buch enthält zahlreiche Farbfotos und die Rezepte sind leicht nachvollziehbar und nicht aufwendig zu kochen, auch die Umschlagklappen vorne und hinten sind recht praktisch, auf ihnen finden sich die wesentlichen Eckdaten der Diät. Man fühlt sich leicht, beschwingt und durchlässig bei dieser Ernährung, ein bisschen so wie während einer Fastenkur.
Empfehlenswert für alle, die viel oder wenig abnehmen wollen und gerne Gemüse und Obst essen - Nudel- und Kartoffelliebhaber wird das Buch eher weniger beglücken.