Das alte Rom fesselt nicht nur Historiker, denn die Antike mit ihren ausgefeilten Staatssystemen, einem komplexen Sozialleben und nicht zuletzt ihren militärischen Aktionen hat letztlich auch die Gegenwart geprägt. Auch Kinder können diese Zusammenhänge verstehen und lassen sich von den Römern fesseln, deren politisches System und Kultur uns unter vielen Aspekten fremd, andererseits jedoch trotz zweitausend Jahren und mehr Abstand verblüffend vertraut anmuten.
Im vorliegenden Buch können Kinder die Römer kennen lernen. Es ist nach unterschiedlichen Themen gegliedert, darunter "Familie", "Häuser", "Schule", "Arbeit", "Regierung", "Gottheiten", "Gladiatoren", "Sklaven" und vieles mehr. Die Geschichte der Republik bildet einen Grundpfeiler des Buchs, und auch der Ausbau der römischen Macht rund ums Mittelmeer sowie schließlich das Kaiserreich werden anschaulich beschrieben.
Nicht minder gut nachvollziehbar ersteht vor den Augen junger Leser das Ende des römischen Reichs auf: Völkerwanderung, machtlose Herrscher und schließlich der Zusammenbruch im Westen.
Im Anschluss wird vermittelt, was uns die Römer bis heute "vererbt" haben. Ein Quiz schließt das Buch ab.

Für Kinder ab dem Grundschulalter bietet dieses Buch eine Fülle an interessanten Informationen, wenngleich es nicht ganz frei von orthographischen Fehlern ist und auch mindestens ein inhaltlicher Schnitzer vorliegt: Das oströmische Reich bestand nicht nur bis zum 7. Jahrhundert, wie auf Seite 41 angegeben.
Die Gliederung nach Themen im Umfang von je einer Doppelseite macht das Buch gut lesbar auch für Jüngere, die noch nicht so lange "durchhalten". Dass es zunächst um Bestandteile von Sozialem, Kultur und Religion geht, danach hingegen um Politik, Staatswesen und die Geschichte, ergibt Sinn, sind es doch Themen wie Familie und Schule, die Schülern unmittelbar vertraut erscheinen.
Etwas oberflächlich wirken die Abhandlungen insgesamt – für jüngere Grundschulkinder vielleicht in Ordnung, für ältere nicht mehr so interessant.
Zu den Pluspunkten gehören die anschaulichen Illustrationen, Zeichnungen, die das Wesentliche herausstellen und auf zu viel "Drumherum" bewusst verzichten. So bleiben die informativen Texte im Zentrum, und die Bilder ergänzen sie lediglich.

Insgesamt also ein durchaus empfehlenswertes Buch, insbesondere für Schulanfänger, denen auch die große Fibelschrift entgegenkommt. Es verzichtet ganz auf jegliche Blutrünstigkeit, etwa bei den Gladiatorenkämpfen, und stellt das alte Rom als ein funktionierendes Sozial- und Staatswesen vor.