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 Kiss the Bride


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Seit der Highschool ist Matt in seinen besten Freund Ryan verknallt und eigentlich auch davon überzeugt, dass dieser ebenso schwul ist wie er selbst. Der Schulabschluss liegt nun aber fast ein Dutzend Jahre zurück und die beiden sehen sich nur noch sporadisch. Umso entsetzter ist Matt deshalb, als eines Tages völlig unvermutet eine Einladung zu Ryans Hochzeit ins Haus flattert – und sich dessen Partner Alex als Frau entpuppt.
Um das vermeintlich drohende Unglück zu verhindern, reist Matt Hals über Kopf zurück in seine alte Heimatstadt, um Ryan aus den Klauen seiner zukünftigen Braut zu befreien.

Wer jetzt denkt, “Die Hochzeit meines besten Freundes” lässt grüßen, der liegt genau richtig. Das Kreativteam hinter “Kiss the Bride” hat den erfolgreichen Plot zwar auf schwul getrimmt, an sich ist die Grundidee aber durchaus erkennbar. Regie führte C. Jay Cox, der sich in Genre-Kreisen bereits mit dem Film “Latter Days” einen Namen gemacht hat und der zudem für das Drehbuch der Reese Witherspoon-Komödie “Sweet Home Alabama” verantwortlich ist. Klingt so, als wäre “Kiss the Bride” eine perfekte Sommerkomödie, die das Zeug zum Blockbuster hat? Dem ist leider nicht so. Wohl auch deshalb ist er bisher nur in nicht synchronisierter Fassung mit deutschen Untertiteln erhältlich. Das größte Manko an “Kiss the Bride” ist wahrscheinlich, dass die Macher zu sehr versucht haben, die erfolgreiche Formel von “Die Hochzeit meines besten Freundes” zu kopieren. Statt einer schief singenden Braut bekommt der Zuschauer halt hier einen strippenden besten Freund zu Gesicht. Das ist zwar durchaus nett anzusehen, überzeugt aber nur bedingt. Gleiches gilt für die Motivation der Hauptfigur, die nicht immer nachvollziehbar ist. Immerhin bietet der Film durchaus ein paar Ansätze, die man so noch nicht aus dem heterosexuellen Original kennt: Je besser Matt Alex kennenlernt, desto sympathischer wird diese ihm – was sogar so weit führt, dass er sich selbst nicht mehr sicher ist, ob er hundertprozentig schwul ist.
Um die Story etwas aufzupeppen, bringt ein Ensemble reichlich skurriler Nebenfiguren die turbulente Handlung zusätzlich in Schwung: Schon bald muss sich Matt nämlich nicht nur mit seinem ehemals besten Freund und dessen Herzblatt auseinandersetzen, sondern auch mit Ryans betüdelnder Mutter und Alex’ anstrengender Mutter und Schwester. Letztere wird verkörpert von Amber Benson, die durch ihre langjährige Rolle als lesbische Hexe in der TV-Serie “Buffy” die Herzen der schwulen Gemeinde im Sturm erobert hat. Während die männlichen Darsteller weitgehend unbekannt sein dürften, ging die weibliche Hauptrolle an Tori Spelling. Die hat sich seit ihren Tagen bei “Beverly Hills, 90210” erfreulicherweise zu einer ernstzunehmenden Schauspielerin gemausert. Zumindest ist sie auch nicht schlechter als so manch andere Kollegin. Insgesamt betrachtet liefert die Darstellerriege jedoch eher TV-Niveau ab als Kinoformat.

Was “Kiss the Bride” dann doch auszeichnet, ist die charmante, lebens- und liebesbejahende Art, die der Film propagiert: Lebe, wie du willst. Liebe, wen du willst. Nimm dich selbst nicht zu ernst. Das sind die Botschaften des Streifens. Der große Wurf ist C. Jay Cox damit zwar nicht gelungen. Wenn man den Stoff jedoch nicht zu ernst nimmt und bereit ist, einige Logiklöcher zu ignorieren, beschert einem die DVD immerhin nette Unterhaltung für zwischendurch.

Christian Handel



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: B00267N5D4 | Erschienen: 1. April 2009 | FSK: 12 | Laufzeit: 96 Minuten | Originaltitel: Kiss the Bride | Preis: 20,95 Euro | Sprache: Englisch | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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