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In gewaltigen Regalen stehen Tausende Sanduhren. In ihnen rinnt das Leben der Scheibenweltbewohner dem persönlichen Ende entgegen. Nur TOD weiß, wann er mit welchem Glas auf die Reise gehen muss, um eine Seele auf ihrem letzten Weg zu geleiten.
Derweil macht sich der Vater von Mort Gedanken über die Zukunft seines Sohnes. Er scheint zu nichts zu gebrauchen zu sein. Also geht er mit ihm zum Gewerbemarkt. Dort werden Lehrlinge gesucht. Hier wird auch Mort eine anständige Ausbildung bekommen, hofft sein Vater. Doch niemand will Mort. Alle bekommen an diesem Tag eine Arbeit angeboten, nur Mort nicht. Doch beim letzten Glockenschlag, der den Gewerbemarkt beendet, erscheint TOD und nimmt Mort mit. Der Junge soll sein Lehrling sein.
TOD nimmt Urlaub und lässt Mort seinen Job erledigen. TOD will endlich Spaß haben und nimmt einen Job in einer miesen Kantine an.
Mort hat leider keine Erfahrung mit dem Heimführen der Seelen Verstorbener, aber alles ergibt sich wie von selbst. Die Todgeweihten scheinen nur auf ihn gewartet zu haben. Doch dann soll er eine junge hübsche Prinzessin "mitnehmen". Aus "Versehen" nimmt er aber dem Attentäter das Leben - wenn das keinen Ärger gibt. Er hat die Geschichte der Scheibenwelt verändert, doch traut er sich nicht, TOD etwas davon zu sagen. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Die Prinzessin erlebt derweil Seltsames: Niemand scheint sie zu sehen. Sie ist Luft für die anderen.
Ein einziger Sterblicher wurde von Mort verschont und alle Dinge beginnen sich unaufhaltsam zu verändern.
Die Zauberer müssen TOD beschwören, denn nur er kann noch helfen. Das wird brenzlig für Mort! Einzig die Tochter von TOD (adoptiert natürlich) kann Mort retten.
Nach vielen Romanen und zwei Computerspielen wagte sich Terry Pratchett 1994 an ein neues Genre: den Comic. Seine gewohnt ironisch bis sarkastischen Texte werden von Graham Higgins illustriert.
Entsprechend dem Thema sind die Bilder bisweilen düster und unheildräuend. Der Humor des Textes findet sich in den Bildern selten. Sie vermitteln eher eine morbide und endzeitliche Stimmung.
Diese vermeintliche Diskrepanz ist das Interessante an diesem Comic. Zweifellos geplant und geschickt umgesetzt ist es eine Metapher für die Gegensätze, die diesen Comic zu charakterisieren versucht: den Tod und das Leben, das Sterben und die Liebe, den ätzenden Sarkasmus von TOD und den menschlichen Humor von Mort.
Doch mit den Romanen Pratchetts sollte man diesen Comic nicht vergleichen. Sie haben wenig gemein, sind auf ihr jeweiliges Klientel zugeschnitten. Der langsame und ruhige Aufbau eines Buches ist hier den hektischen, stakkatohaften Akzenten eines Comics gewichen.
Doch leider bleibt ein Hauptkritikpunkt bestehen: die Bilder sind recht hässlich. Die Personen sind irgendwie perspektivisch nicht korrekt dargestellt, Landschaften, Einzelheiten und Gesichtszüge sind meist leicht verfremdet. Schade, denn ein wenig mehr Liebe zum Detail und ein kleines bisschen mehr Charme hätte den Bildern und der Geschichte gut getan. Das kostet den vierten Wertungspunkt. Eine Empfehlung ist dieser Comic dennoch wert - er ist schräg und originell!