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Mit Carlsen, Phoenix und Piredda haben sich gleich drei Verlage der Komplettausgabe von
Cubitus verschrieben. Die Abenteuer rund um den dicken, weißen Hund und sein Herrchen Bojenberg sind letztendlich bei Piredda gelandet. Hier sind es Paperback-Bände in schönem roten Outfit, nettem Layout und guter Druckqualität. Seit Juli 2009 ist der zwanzigste Band, der erstmals 1992 erschienen ist, zu haben.
Getreu dem Motto „zu Hause ist es am Schönsten, doch in der Ferne liegt das Glück“ versuchen sich Cubitus und Boje im Urlauben. Ob im eigenen Garten – hier aber in der Badewanne ein Sonnenbad genießend – oder auf Wanderschaft, immer wieder kommen den beiden Dinge in die Quere, die die Urlaubsfreuden trüben. Mal ist es Okulus Scharf, seines Zeichens seit vierzig Jahren Ortsfeldhüter, mal zwei Außerirdische, die Cubitus und Boje daran hindern, im Grünen auszuspannen. Auch Filmaufnahmen, in die beide geraten, zerstören das traute Glück. Selbst Fischereiaufseher haben die beiden auf dem Kieker – wenn auch völlig unverschuldet, Herrchen und Hund werden dennoch verfolgt, verfemt und angefeindet. Und wenn Cubitus gar bis in einen Maja-Tempel flieht und doch die Nachbarskatze Paustian nicht los wird, kommen Bojenberg und Cubitus letztlich zu der einzig wahren Einsicht: Nur zu Hause kann man ausspannen.
Auf achtundvierzig Seiten breitet Autor und Illustrator Dupa elf Geschichten aus, die Cubitus und Boje bei ihren alltäglichen Katastrophen zeigen. Dabei sind es nicht die brillanten Zeichnungen, sondern der pointierte Text, der immer wieder für Lacher sorgt. Dupa hat einen ganz eigenen, ironisch-sarkastischen Humor, der rund um die skurrilen Einfälle des alten Seebären Bojenberg, den sinnlosen Widerstand von Cubitus und dem Unverstand der Umgebung ob der Originalität der beiden, immer wieder die herrlichsten Situationen schafft. Doch nicht nur der feine Humor, auch Hau-drauf-Action inklusive Schläge für die Nachbarskatze sind Thema. Dabei ist es keineswegs gerechtfertigt, was Cubitus macht, sondern schiere Willkür. Wie die Umwelt auf Hund und Herr reagiert, so reagieren sie auch, ungestüm, unfair und gewalttätig.
Leider kann Band zwanzig nicht vollends überzeugen. Dafür sind einige der Geschichten zu flach, zu platt oder schlicht Aufgüsse alter Abenteuer, die dem Fan irgendwie bekannt vorkommen. Gelegenheitsleser müssen diesen Band nicht haben, treue Cubitus-Süchtige jedoch können auch am zwanzigsten Abenteuer nicht vorüber gehen. Sie müssen auch diese Folge erwerben, sind sie doch ohnehin glücklich, dass es dank Piredda die Möglichkeit gibt, die eigene Sammlung endlich zu vervollkommnen.