„Lotse im Sandmeer“ ist der erste Band in „Kreta-Zyklus“ und gleichzeitig der Auftakt der neuen „Atlan X“-Reihe, die von Atlans Zeit auf Terra nach dem Untergang von Atlantis berichtet, die ihn zu einem Gestrandeten machte.

Nach einiger Zeit hat sich Atlan an sein Exil auf Terra gewöhnt. Der Roboter Rico ist sein zeitloser Begleiter und kümmert sich in der Unterwasserkuppel im atlantischen Ozean um alle Belange Atlans. Um die Jahrhunderte zu überdauern, verbringt der Unsterbliche viel Zeit im Tiefschlaf, doch alle paar Jahrhunderte erwacht er, um an der kulturellen Entwicklung der jungen Menschheit Anteil zu nehmen. Im zweiten Jahrtausend vor Christus ist es die ägyptische Kultur, die es Atlan angetan hat, und er taucht in der Maske eines Händlers in diese Welt ein. Ägypten ist zu dieser Zeit eine blühende Kultur mit dem fruchtbaren Land am Nil unter der Herrschaft von Pharao Amenemhet. Durch seine einmaligen Fähigkeiten schafft es Atlan rasch in die Dienste des Pharaos aufgenommen zu werden und er soll den Schmuggler, die auf geheimen Wüstenrouten reisen, das Handwerk legen. Doch Atlan hat seine eigenen Pläne und beginnt damit erneut auf die Entwicklung der Menschheit Einfluss zu nehmen.

Hans Kneifel† nimmt mit dem ersten „Atlan X“-Roman die Frühgeschickte Atlans auf, die bis jetzt nur vom „Eins A Medien“-Verlag in Form von Hörbüchern erzählt wurden und 1993 im Moewig Verlag herausgebracht wurden. Diese Reihe zeichnet sich durch einen ganz eigenen Stil aus, da hier vor allem die frühmenschliche Entwicklung im Vordergrund steht und die futuristische Technologie, die ein Sternenreisender wie Atlan mit sich bringt, nur als Mittel zum Zweck dient. Daher muss sich der gewöhnliche Leser der Atlan- oder "Perry Rhodan"-Reihe etwas umgewöhnen. Einer der Schwerpunkte liegt eindeutig auf der Beschreibung der Zeit und der Orte der historischen Stätten, die in diesem Buch aufgesucht werden. Zur Orientierung in dieser Landschaft bekommt der Leser zu Anfang gleich eine Karte dieser Zeit, mit der er sich in der vergangenen Zeit zurecht findet. Zusätzlich findet der Leser am Schluss des Buches einige Erklärungen zu Land und Leuten sowie ein Glossar mit einigen Begriffserläuterungen.
Durch den verschobenen Fokus kommt auch das Buch anders herüber, es werden viele mehr Personen einbezogen und durch die sehr fremden Namen kommt es öfters mal zur Verwirrung, da man den Überblick verlieren kann. Und durch die andere Atmosphäre ist das Buch auch vom Stil gänzlich anders, ebenso wie man es eben von einem eher historischen Roman erwarten würde. Leider wirkt daher auch die Platzierung von Atlans technologischen Errungenschaften teilweise etwas fehl am Platz, da sich die Menschen viel zu einfach und zu schnell mit fliegenden Schiffen und Ähnlichem anfreunden, ohne einen Kulturschock zu erleiden oder Atlan als Hexer beschimpfen.

Damit präsentiert sich „Lotse im Sandmeer“ als ein ganz neuer Einblick in die Welt Atlans, speziell seine Frühgeschichte. Sicherlich kann man hier einiges über die Geschichte der Welt mitnehmen, aber dem einen oder anderen Atlan-Leser könnte es schwer fallen sich mit dem neuen Stil anzufreunden, der doch sehr von dem Bekannten abweicht, einfach schon durch die gänzlich andere Thematik.

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