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 Zwei Singles zu dritt

Autoren: Daniel Bielenstein
Verlag: Scherz

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Marc könnte mit seinem Leben zufrieden sein: Die Frauen stehen im Normalfall auf ihn, er hat eine schöne Wohung und einen guten Job als Teilhaber einer Agentur, die er zusammen mit seiner besten Freundin Simone führt. Doch seit ein paar Wochen wird seine Laune immer schlimmer: Ilona, seine Ex-Geliebte, geht nicht mehr ans Telefon, wenn er sie anruft. An sich wäre das kein Problem, wäre sie nicht die Mutter seines Sohnes Luka.
Damals, während ihrer Affäre, war Ilona plötzlich schwanger. Die Beziehung funktionierte trotz beiderseitigem Bemühen nicht und die beiden trennten sich. Von da an entschied Ilona, dass dieses Kind keinen Vater brauchte – zumindest nicht Marc. Marc wiederum sah das ganz anders, er wollte sich nicht von seinem Sohn fernhalten lassen. Dieser ständige Kampf funktionierte einige Jahre lang, doch jetzt hält Ilona Funkstille und Marc verzweifelt. Seine besten Freunde, die Vätergruppe, die er in unregelmäßigen Abständen besucht, und nicht zuletzt Simone versuchen zwar, zu ihm zu halten und ihm zu helfen, doch das ist gar nicht so einfach.
Als Marc den wahren Grund erfährt, warum Ilona Luka von ihm fernhält, steht er kurz vor einem Zusammenbruch und entscheidet sich zu kämpfen. Von da an trifft er regelmäßig Anwälte, steht vor Gericht und versucht verzweifelt, eine akzeptable Lösung zu finden, um seinen Sohn nicht ganz zu verlieren.

Der Roman widmet sich einem Stiefkind der Roman-Themen: Dem Kampf von Vätern, die nicht mit den Müttern verheiratet sind und daher nur sehr schwer erfolgreich rechtliche Schritte unternehmen können, um ihr Kind regelmäßig zu sehen.

Leider ist die Thematik das einzig wirklich Interessante an diesem Roman. Die Charaktere wirken seltsam leblos, manchmal hegt man als Leser sogar eine heftige Antipathie gegen Marc, was den Lesegenuss nicht gerade steigert. Diese Leblosigkeit der Charaktere ist komplett unverständlich, schließlich sind die Handlung und auch die verschiedenen Charaktere, die alle auf unterschiedlichen Seiten stehen und andere Beweggründe haben, sehr interessant. Leider aber werden die Erwartungen, die der Leser nach der ersten Vorstellungsrunde hat, nicht erfüllt.

Das Buch ist ein guter Ansatz, um die Verzweiflung der Väter zu zeigen, die sich um ihr Kind kümmern wollen, es aber nicht dürfen. Leider aber auch nicht mehr als ein Ansatz, zu fremd bleiben die Charaktere der Handlung. Dennoch erfüllt der Roman seinen Zweck und sensibilisiert den Leser für diese Thematik.

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 6. Mai 2008 | ISBN: 9783502110446 | Preis: 12,95 Euro | 254 Seiten | Sprache: Deutsch

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