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Pepper Martins Leben sah so wunderbar vorhersehbar aus. Sie war mit einem reichen schönen Mann verlobt, hatte eine privilegierte Kindheit hinter sich und plante, genauso dekadent ihren Alltag zu verbringen wie ihre Eltern. Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass ihr Vater wegen Abrechnungsbetrug bei der Krankenkasse ins Gefängnis wandert, ihre Mutter weit fort zieht und ihr Verlobter sie schneller fallen lässt als eine heiße Kartoffel.
Nun muss Pepper sich zum ersten Mal in ihrem Leben damit herumschlagen, Bewerbungen zu schreiben, damit sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen kann. Der Job, den sie bekommt, macht sie nicht reich und ist auch nicht sonderlich aufregend, doch laufen als Fremdenführer auf einem historischen Friedhof die Tage wenigstens gleichmäßig ab. Zumindest bis Pepper von Gus Scarpetti angesprochen wird.
Gus Scarpetti möchte, dass Pepper einen Auftrag für ihn erledigt. Normalerweise hätte Pepper damit keine Probleme, wenn Gus kein Mafioso wäre und zusätzlich seit über dreißig Jahren tot. Dieser Umstand scheint ihn allerdings nicht daran zu hindern, darum zu bitten, dass sein Mord endlich aufgeklärt wird, damit er die Existenz als Geist verlassen kann. Und dummerweise ist die eitle und verwöhnte High-Society-Göre Pepper Martin die einzige, die ihn sehen und mit ihm reden kann.
"Tote Paten küssen besser" zeigt, dass fantasievolle, humorvolle Romane ein sehr breites Spektrum an Genres abdecken können. Deswegen fällt es auch so schwer, ihn irgendwo einzuordnen. Mit der Aufklärung des Mordes liegt das Buch im Bereich des Krimis, doch da der Auftrag von einem Toten stammt, müsste man ihn eher der Mystery zuordnen. Die Figur Pepper Martin im Gegensatz dazu passt ideal in einen heiteren Frauenroman, da es im Laufe der Geschichte auch gleich zwei rätselhafte und gut aussehende Männer gibt, die sich für sie interessieren.
Doch dem Leser ist es eigentlich egal, in welche Schublade der Roman letzten Endes gesteckt wird. Für ihn ist es viel wichtiger, dass die Geschichte gut erzählt ist, spannende Momente besitzt und man viel zu lachen bekommt. Denn bei ihren Ermittlungen taucht Pepper tief in die Eingeweide der leitenden Mafiafamilie ein und bekommt wegen ihrer dreisten Neugier sogar einen Killer auf den Hals gehetzt. Gleichzeitig findet sie auch heraus, weshalb Gus sich überhaupt für seinen Mord so interessiert.
Ein Fantasy-Mystery-Krimi-Roman, bei dem man gut unterhalten wird. Und auch wenn das Buch ein rosa Cover trägt, sollten auch männliche Leser sich nicht scheuen, einen Blick hinein zu wagen, denn es ist zwar eine ungewohnte Mischung, aber eine, die funktioniert.