Mangas haben in den letzten Jahren im europäischen Raum immer mehr begeisterte Leser gefunden. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene können sich für die japanischen Zeichnungen begeistern. Viele Manga-Fans versuchen dabei auch selbst Zeichnungen mit den typisch großäugigen Figuren zu erstellen. Irene Fassnauer zeigt in diesem Buch, wie man so genannte Love Mangas zeichnen kann.

Nach dem Inhaltsverzeichnis und einem Vorwort der Autorin beginnt das Buch mit dem Vorstellen der benötigten Materialien. Da es sich bei diesem Buch um einen kleinen Einstieg für absolute Neulinge handelt, wird in erster Linie nicht mehr als Bleistift, Papier und Radiergummi benötigt für den Anfang. Später benötigt man natürlich noch Farbe und andere Stifte. Das darauf folgende Kapitel beschäftigt sich mit den Köpfen der Figuren. Dabei werden sowohl männliche als auch weibliche Charakterköpfe, deren Entstehung auf dem Papier schrittweise dokumentiert ist, aus verschiedenen Winkeln gezeigt. Außerdem findet sich ein kurzer Abriss über die Mimiken mit einigen Beispielen.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Körper von Manga-Figuren. Auch dieser wird wieder aus verschiedenen Perspektiven gezeigt. Die schrittweisen Anleitungen legen dabei besonderen Wert auf die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Figuren. Nach dem Körper geht es noch um die Hände, Füße und die Bewegung von Figuren. Abschließend werden die weiblichen und männlichen Figuren dann in Paaren dargestellt. Dabei werden sowohl hetero- als auch homosexuelle Paare gezeigt und deren Zeichnen in mehreren Schritten beschrieben.

Manga-Figuren haben mit ihren großen Augen und bunten Farben einen ganz eigenen Charme. Durch das Zeichnen kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und mit kräftigen Farben und vielen Details die späteren Betrachter begeistern. Das Buch spricht in erster Linie ein jüngeres Publikum an. Der Leser wird direkt mit „Du“ angesprochen und die Erklärungen sind etwas flapsig geschrieben. Es fehlen die Tiefe der Erklärungen und an einigen Stellen sogar die komplette Beschreibung. Dafür stattet die Autorin das Buch jedoch mit jeder Menge Beispiele aus, die bei genauerer Betrachtung selbst die Beschreibung sind. Studiert man die einzelnen Arbeitsschritte, die jeweils mit einer kurzen Beschreibung und einem Bild dargestellt sind, so sieht man viele Feinheiten im Bild, auf die nicht textuell eingegangen wird.

Das Buch ist für absolute Neulinge und gibt einen groben Überblick über das Zeichnen der Mangas. Details wie Feinheiten zum Gesichtsausdruck, die Möglichkeiten der Kolorierung der Bilder sowie verschiedene Materialien werden nur grob angeschnitten oder gar nicht behandelt. Dafür hat das Buch einen Vorteil, den kein noch so guter Text automatisch mit sich bringt: Es macht Lust aufs Zeichnen und ehe man sich versieht, hat man einen Bleistift in der Hand und zeichnet die ersten Mangas. Achtet man dabei auf die guten Bilder der Anleitungen, gelingt einem mit etwas Übung eine tolle Zeichnung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch nicht perfekt ist, dafür aber sehr viel Spaß aufs Zeichnen macht und ein toller Einstieg ist.