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„Call of Juarez: Bound in Blood“ erzählt die Geschichte der drei Brüder William, Ray und Thomas.
Während William zu Beginn der Geschichte als Erzähler auftritt, kämpfen Ray und Thomas auf der Seite der Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Als die beiden erfahren, dass die Farm ihrer Familie, auf der sich auch ihre Mutter aufhält, durch die Unionsarmee bedroht wird, beschließen sie zu desertieren, um die Farm zu verteidigen. Nach einigen Kämpfen erreichen sie die Farm und müssen feststellen, dass ihre Mutter bereits verstorben ist. Als Deserteure gejagt, fliehen die Brüder zuerst nach Arkansas und später weiter nach Mexiko. Um das nötige Kleingeld zum Wiederaufbau ihrer zerstörten Farm zu beschaffen, begeben sich die Brüder schließlich auf die Suche nach dem Schatz von Juarez.
Zu Beginn eines Spielabschnitts kann der Spieler wählen, ob er als Ray oder Thomas spielen möchte. Beide unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten und eröffnen so unterschiedliche Spielweisen. Während Thomas mit einem Lasso höher gelegene Orte erreichen und über weite Entfernungen ein Gewehr einsetzen kann, um Gegner zu eliminieren, ist Ray geschickt im Nahkampf und im Umgang mit Dynamit, zudem kann er eine Gatling tragen. Neben den üblichen Ego-Shooter-Elementen wird das Spiel von Zeit zu Zeit durch einen High Noon Showdown aufgelockert. Hier zählt vor allem das Timing.
Technisch baut das Spiel auf der Chrome Engine 4 auf, die es grafisch durchaus mit der CryEngine 2 (Crysis) aufnehmen kann. Leider kann die Chrome Engine 4 ihr Potential auf der PS3 nicht völlig entfalten. Dennoch ist „Call of Juarez: Bound in Blood“ mehr als ansehnlich und besonders die Zwischensequenzen beeindrucken mit grafischen Details und einer liebevoll gestalteten Spielumgebung. Die Steuerung ist für einen Ego-Shooter relativ einfach und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat der Spieler alle Elemente in petto. Das HUD ist minimal gehalten, was dem Spielerlebnis zugute kommt. Neben dem Einspielermodus stehen fünf verschiedene Mehrspielermodi mit mehreren verschiedenen Spielerklassen zur Auswahl, um sich via Internet mit anderen eine angemessene Schießerei im Wilden Westen zu liefern.
An einigen Stellen schwächelt das Spiel jedoch. So sind die Models der Nicht-Spieler-Charaktere zu Beginn des Spielen nicht abwechslungsreich genug, was aber nur einem detailverliebten Auge auffällt. Zudem erscheint der Übergang von Akt Eins zu Akt Zwei des Spieles inhaltlich etwas holperig. Die Checkpunkte, an denen Teile des Spiel nachgeladen werden, sind zu häufig und stören gelegentlich den Spielfluss. Die Synchronisation wirkt zuweilen etwas hölzern.
„Call of Juarez: Bound in Blood“ reiht sich vom Spielprinzip in die Riege bekannter Ego-Shooter ein, neue Spielelemente, die es von anderen Ego-Shootern abhebt, gibt es nicht. Und so liegen die Stärken des Spiels vor allem in der spannenden Story und der Spielumgebung des Wilden-Westens, denn bislang gibt es nicht viele Spiele, die das Wild-West-Thema aufgreifen, das „Call of Juarez“ gekonnt umzusetzen weiß. Wer Ego-Shooter mag, der ist mit „Call of Juarez: Bound in Blood“ gut bedient.