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Südostasien umfasst die Länder Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Osttimor, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. So unterschiedlich die Länder auch sein mögen, meist ziehen sie bestimmte Touristengruppen an. Sonnenhungrige, die einen Badeurlaub genießen wollen, Aussteiger und Backpacker. Wer als Individualtourist durch all diese Länder touren möchte, der kann natürlich nicht zig Reiseführer mitführen, sondern ist auf möglichst nur ein zuverlässiges Buch angewiesen. Einen guten Ruf als wertvoller Begleiter hat sich der Lonely Planet erworben, der für Südostasien einen Reiseführer „Reisen mit kleinem Budget“ anbietet, der nun auch in einer deutschen Ausgabe vorliegt.
Dabei ist es den Autoren wichtig, ein Bewusstsein für die Reiseländer zu schaffen. Auf Seite vier erhält der Leser so gleich Hinweise zum verantwortungsvollen Reisen. Allerdings ist fraglich, ob man sich wirklich ausreichend Informationen über die Geschichte und Kultur von vier, fünf oder mehr Ländern merken kann, von ausreichenden Sprachkenntnissen ganz zu schweigen.
Nachdem die Autoren und ihre Qualifikationen vorgestellt wurden, erfährt man erste Informationen zur Reiseregion. Es werden touristische Highlights und einige Reiserouten vorgestellt, sowie wichtige Tipps vor der Reise. Dabei geht es nicht nur um Reisezeit und die Preise vor Ort, sondern auch um Verhaltensweisen, die bei so vielen und für „Westler“ auch sehr fremden Kulturen besonders wichtig sind.
Es folgt ein umfassender Überblick über die Region, schließlich soll man sich mit deren Kultur und Geschichte vor Abfahrt beschäftigen. Auch hier gibt es wieder Verhaltenshinweise für die Reise.
Erst danach folgt der eigentliche Reiseführer über die einzelnen Länder. Auch diese werden noch mal gesondert vorgestellt. Es gibt ein eigenes Kapitel zu den Transportmitteln, ansonsten werden die einzelnen Regionen vorgestellt.
Dabei erfährt man nicht nur etwas über die örtlichen Sehenswürdigkeiten, sondern bekommt auch Ratschläge zur Orientierung, zum Thema Nachtleben, zum Shopping oder wird auf Gefahren und Ärgernisse hingewiesen.
Das Buch endet nochmals mit allgemeinen Informationen, Hinweisen zu Verkehrsmitteln, zur Gesundheit, einem Sprachführer, einem Glossar und einem Register.
Der Lonely Planet ist eher eine Einstellung als ein normaler Reiseführer. Wer sich für diese Marke entscheidet, der möchte keinen Pauschalurlaub in sicheren Hotelburgen, sondern wirklich etwas von Land und Leuten kennen lernen. Darauf ist dieser Reiseführer angelegt und dieses Ziel erfüllt er.
Es gibt Hinweise, wie man sich vor Ort verhalten und wie man den Einheimischen begegnen sollte. Man wird auch auf Märkte oder Tempel verwiesen, die man in einer Gruppenreise vielleicht nie sehen würde. Der Ton des Buches wirkt locker und freundschaftlich.
Allerdings ist der Reiseführer wirklich nur etwas, wenn man tatsächlich eine Rundreise durch mehrere Länder plant. Will man nur Vietnam besuchen, würde einen ein spezieller Reiseführer sicher genauer informieren. Auch sollte man beachten, dass der Reiseführer schwer und relativ unhandlich geworden ist – und so auch schnell unübersichtlich werden kann. Wer ihn auf eine längere Reise mitnehmen möchte, sollte sich vorher mit dem Buch vertraut machen, um vor Ort schnell die nötigen Informationen zu finden.
Für preiswertes, individuelles Reise ist der Lonely Planet immer noch die Nummer eins und verteidigt diesen Titel wohl nicht zu Unrecht.