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Männer und Frauen: Es geht nicht mit-, aber auch nicht ohne einander. Warum das so ist und wie diese ganzen Konflikte zustande kommen, das liegt schon bei Adam und Eva begründet.
Gott ist mit seiner Schöpfung wirklich ganz zufrieden: Es wird abwechselnd hell und dunkel, es gibt Erde und Wasser, die Tiere sind größtenteils gelungen und der Wasserkreislauf vor allem ist perfekt durchdacht. Doch ihm fehlt die Bewunderung. Die Engel zählen nicht, die sind sowieso immer auf seiner Seite. Also erschafft er ein Wesen nach seinem Bild, haucht ihm Leben ein und gibt ihm einen eigenen Geist. Dabei ist Adam auf den ersten Blick gar nicht so gelungen: starrsinnig, trotzig, nicht kontrollierbar, unbeherrscht, faul und aufsässig sind nur einige der Worte, die ihn beschreiben. Dennoch liebt Gott seinen Menschen, erschafft aber – als guten Einfluss – ein Gegenstück: Eva.
Hiermit ist Adams ruhiges Leben vorbei, jetzt ist da noch jemand, der genauso ist wie er, und doch irgendwie ganz anders. Auch Eva wundert sich über diesen seltsamen Zeitgenossen, der so viel falsch macht und so anders ist als sie – geschweige denn als Gabriel, das Urbild des perfekten Mannes beziehungsweise Engels.
So langsam raufen sich die beiden zwischen Diskussionen über Namensgebung, Wohnraumgestaltung, ausgewogene Ernährung, Schlafgewohnheiten, modischen Eigenheiten und dergleichen mehr langsam zusammen. Es scheint fast, als könnten sie wirklich glücklich miteinander bleiben, bis ein Störenfried von außen auftaucht: Luzifer in Gestalt einer Schlange …
Wie die Geschichte ausgeht, dürfte jedem bekannt sein. Aber wie Martina Paura den Leser auf die Katastrophe, den Verrat am Ende hinführt, ist lesenswert und unglaublich witzig. Ähnlich wie „Die Bibel nach Biff“ von Christopher Moore, erzählt „Angebissen“ eine bekannte, uralte Geschichte aus der Bibel nach – nur um Längen unterhaltsamer, ausgeschmückter und lustiger.
Wie Adam und Eva sich verhalten wie jedes heutige Paar, wie erklärt wird, warum Männer und Frauen nicht zusammen passen, obwohl sie doch füreinander gemacht wurden, ist zum Brüllen komisch. So aberwitzig sind manche Situationen, und doch so bekannt … So die Problematik, die Eva mit der Wohnzimmergestaltung hat – und der arme Adam gleich mit, muss er doch die Sitzsteine über die Lichtung hieven. Auch die Erklärung, warum Gott heutzutage immer männlich ist, wird mitgeliefert: Eva hat schlicht und ergreifend in der Urversion von „Schere, Stein, Papier“ verloren.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Adams, Evas und Gottes Sicht geschildert, so dass man als Leser schon fast schlauer als Gott ist: Man weiß nämlich bereits, was passieren wird und wie die Menschen denken, während Gott es vorzieht, unwissend zu bleiben, um endlich etwas Spannung in sein unendliches Leben zu bringen.
„Angebissen“ erzählt die Geschichte des Sündenfalls neu: mit viel Witz, aber auch mit Liebe, Freundschaft, Verrat, Philosophie und Ausblicken auf eine Gegenwart, die sich wohl keiner erahnen konnte.