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Und wieder kommt es für Harry Dresden, den einzigen professionellen Magier Chicagos, knüppeldick: Zunächst soll er auf Bitten seines Vampirfreundes Thomas die Dreharbeiten eines Films überwachen, dessen Darstellerinnen scheinbar einem sonderbaren Fluch zum Opfer fallen. Darüber hinaus machen aber auch die Blutsauger vom Schwarzen Hof Jagd auf Harry, der sich mit dem Söldner Kincaid verbündet, der wiederum richtig unangenehm werden kann, wenn er nicht angemessen entlohnt wird. Zu allem Überfluss gerät Harry Dresden mit dem Oberhaupt des Weißen Hofes aneinander und erfährt einige unliebsame Überraschungen in Hinsicht auf seine eigene Familie…
Auch im sechsten Roman zeigt Harry Dresden keine Ermüdungserscheinungen. Gleich auf den ersten Seiten geht es kräftig zur Sache und der Leser ist sofort mittendrin in der wüstesten Monsterklopperei. Action, Spannung und Witz sind die drei Worte mit denen „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ am ehesten umschrieben werden können.
In „Bluthunger“ bekommt es Harry in erster Linie mit Vampiren zweierlei Art zu tun: Die Blutsauger vom Schwarzen Hof sind Untote im klassischen Sinn, an denen Dracula seine helle Freude gehabt hätte - lebende Tote mit übermenschlichen Kräften und einer unersättlichen Gier nach frischem Menschenblut. Die Vampire des Weißen Hofes dagegen ernähren sich von der Lebensenergie ihrer Opfer, die sie vorzugsweise durch Sex abzapfen. Die Angehörigen dieser Rasse tauchen in der Literatur und im Volksglauben unter den Begriffen Inkubus (männlich) und Sukkubus (weiblich) auf. Wieder einmal beweist Jim Butcher nicht nur ein enormes Faktenwissen in Punkto Magie und Phantastik, sondern auch einen ungeheuren Einfallsreichtum, mit dem er die sorgfältig recherchierten Zutaten zu einem bunten Potpourri der Dark Fantasy mixt. Dabei überzeugen die Geschichten nicht nur durch den flotten Erzählstil, den Wortwitz und das Wahnsinnstempo, mit dem sich die Handlung entwickelt, sondern vor allen Dingen durch die Abwechslung. Innerhalb von sechs Bänden schuf Jim Butcher einen gut durchdachten Serienkosmos, der durch eine Fülle an Figuren zum Leben erweckt wird. Neben dem Serienhelden Harry Dresden sind es pro Band circa zwei bis drei Nebencharaktere, die in den Vordergrund gerückt werden. In diesem Fall sind es einmal mehr Karrin Murphy von der Sondereinheit der Chicagoer Polizei für übernatürliche Phänomene und der Vampir Thomas, der zuletzt im dritten Band „Grabesruhe“ eine größere Rolle spielte. In jedem Roman erfährt der Leser ein wenig mehr über die Charaktere und wächst mit ihnen zusammen. Sei es, weil Harry den Vampir Thomas bei seinem Zwist mit dessen Vater unterstützt, oder weil er seine Freundin Karrin Murphy zu einer Familienfeier begleitet. „Harry Dresden“ zu lesen bedeutet nicht nur allerbeste Unterhaltung, sondern auch Zeit im Kreise guter Freunde zu verbringen.
Das Cover zeigt Harry Dresden mit seinem Magierstab und dem Pentagramm seiner Mutter. Ein geniales Motiv, das durch die düstere Farbgebung und den blutroten Schriftzug optimal zur Geltung kommt.
Fazit:
Zur Spannung nicht nur Gänsehaut, sondern auch Spaß - das bietet Jim Butcher dem Leser auch im sechsten Abenteuer des Magiers Harry Dresden, der endlich mehr über seine Familie erfährt und nebenbei ein Filmteam vor einem unheilvollen Fluch bewahrt. Augenzwinkernde Dark Fantasy der Extraklasse!