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Wenn es um den Umgang mit Computern bei Kindern geht, scheiden sich die Geister. Während die einen meinen, dass der Umgang mit dem Computer in unserer Gesellschaft notwendig sei und nicht früh genug erlernt werden könne, befürchten die anderen einen Verlust verschiedener Kompetenzen und sehen Suchtpotenzial, wieder andere sehen die Möglichkeit Wissen spielerisch zu vermitteln und verschiedene Fähigkeiten zu fördern. Lernspiele für Kinder im Grundschulalter gibt es mittlerweile eine ganze Menge. Und auch der United Soft Media Verlag hat verschiedene Pakete mit Lern- und Konzentrationsspielen im Programm.
Eines davon ist „Emil und Pauline: Konzentrationsspiele für die 1. und 2. Klasse“. Insgesamt sind acht Spiele mit je drei Schwierigkeitsgraden enthalten, die an verschiedenen Orten in Rabbit City gespielt werden. Im Hotel sollen die Kinder auf dem ersten Level jeweils einer farbigen Eintrittskarte die entsprechende, das heißt gleichfarbige, Tür zuordnen. Im zweiten Level sollen die Kinder dann entscheiden, ob Zahlen im Zahlenraum bis 10 gerade oder ungerade sind, und im dritten Level sind die Zahlen als Wörter ausgeschrieben, die Kinder sollen aber noch immer entscheiden, ob die Zahlen gerade oder ungerade sind.
Die Werbetafel in der Stadt zeigt verschiedene Gegenstände oder Hasen. Unter der Tafel gibt es ein Laufband, auf dem unterschiedliche Gegenstände oder Hasen entlanglaufen. In jedem Level muss gewartet werden, bis der Gegenstand, der auf der Werbetafel zu sehen ist, auf diesem Laufband erscheint.
Im Sportstadion müssen die kleinen Spieler sich die Reihenfolge, in der die Hasen aufgestanden sind - je nach Level sind drei bis fünf Hasen beteiligt -, merken.
Auf dem Spielplatz geht es dann um Größen und Zahlen, hier müssen die Hasenkinder entsprechend der Größe der Zahlen oder Tiere, die sie sich ausgesucht haben, im Wagen positioniert werden. Auf dem Mülllaster heißt es, die zwei Hasen, die dort mitfahren, im richtigen Moment anzuklicken, damit sie die Möhren auffangen, die ihnen aus den Fenstern zugeworfen werden.
Im Supermarkt müssen die kleinen Spieler sich merken, welche Produkte Emil bereits in seiner Tüte hat und im Parkhaus wartet dann eine Art Geräusche-Memory auf sie. Auch an der Statue wird das Gedächtnis der kleinen Spieler getestet, hier müssen sie Hasen Geräusche zuordnen und sich an die Farbe ihrer T-Shirts erinnern.
Wer eine Aufgabe auf dem dritten Level richtig löst, bekommt einen Goldklumpen als Belohnung, der automatisch in die Schatzkiste gelegt wird. Hat man sechs Goldklumpen in seiner Schatzkiste, wartet eine Überraschung in Form eines weiteren Spiels, bei dem man hinter einem Müllauto herfährt und versucht, dem Müll, der ständig von der Ladefläche fällt, mit den Pfeiltasten auszuweichen.
Bei der Konzeption eines Kinder- beziehungsweise Lernspiels gibt es verschiedene Dinge, die beachtet werden sollten. Zeitvorgaben bei Aufgaben sollten vermieden werden. Wenn die Kinder Aufgaben oder Aufgabenteile richtig lösen, ist es wichtig sie zu loben, verschiedene Schwierigkeitsgrade sind sinnvoll und eine zusätzliche Überraschung, wenn eine besonders schwierige Aufgabe geschafft worden ist, motiviert Kinder, sich Aufgaben zu stellen, die sie vielleicht nicht auf Anhieb lösen können. All das wurde vom USM Verlag beim Konzipieren der „Emil und Pauline“-Reihe bedacht, sodass Kinder hier Freude beim Lösen der Aufgaben haben. Da der Bär Emil und der Pinguin Pauline durch das gesamte Programm führen, müssen die Kinder generell nicht lesen können. Es gibt allerdings zwei Spiele, bei denen zur erfolgreichen Absolvierung des dritten und höchsten Levels Lesen erforderlich ist. Die inhaltliche Konzeption des Spiels ist also gelungen.
Die technische Umsetzung ist leider nicht so überzeugend. Obwohl die Anforderungen an den Computer nicht sonderlich anspruchsvoll sind, kam es insbesondere auf einem MacBook mit MacOS X hin und wieder zu Störungen im Spielablauf oder zu Überschneidungen in den Texten von Emil und Pauline. Besonders ärgerlich ist, dass im Hotel, in dem die Kinder entscheiden sollen, ob eine Zahl gerade oder ungerade ist, trotz korrekter Zuordnung die Lösung vom Programm hin und wieder als nicht korrekt deklariert wird. Selbst ein Erwachsener konnte diese Aufgabe nicht erfolgreich bewältigen - weder auf einem „MacOS X“- noch auf einem WinXP-Betriebssystem. Ein weiterer Rechner mit WinXP erkannte nicht einmal die CD, so dass das Programm gar nicht erst installiert werden konnte.
Abgesehen davon, dass ein Spiel nicht lösbar (sehr frustrierend für die kleinen Nutzer) und die technische Umsetzung eher mangelhaft ist (besonders in Anbetracht des Preises), haben Kinder Spaß mit und an dieser Software und trainieren gleichzeitig ihre Merkfähigkeit und Konzentration.