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Achtung: Die folgende Inhaltsangabe lässt die ersten vier Serienfolgen von „Ergo Proxy“ Revue passieren. Wer die erste DVD dieser Serie noch nicht gesehen hat, sollte den folgenden Abschnitt überspringen.
Nachdem Vincent durch das beherzte Eingreifen von Pino in die Außenwelt gelangt ist, verzweifelt Re-l. Sie kann sich nicht damit abfinden, dass Vincent vielleicht ein „Proxy“ ist. Sie beschließt Romdeau zu verlassen. In einem Gleiter beginnt sie nach Vincent zu suchen. Der hat zu seiner grenzenlosen Überraschung in der unwirtlichen und für Menschen eigentlich tödlichen Außenwelt eine kleine Gemeinschaft gefunden, die versucht in der Nähe der gewaltigen Kuppel Romdeaus zu überleben. Sie sammeln in dem Müll der Stadt brauchbare Gegenstände auf und träumen von einer Rückkehr in die Sicherheit, die Romdeau bietet. Doch der Rückweg ist versperrt, niemand ist je wieder in die Kuppel gelangt.
Erst als Re-l Vincent findet, scheint die Rückkehr möglich zu sein. Doch der junge Mann will nicht zurück, ahnt er doch, dass Raul, Chef des Geheimdienstes, seinen sofortigen Tod anordnen würde. Bei einem Unfall wird der Schutzanzug Re-ls beschädigt. Es zeigt sich, dass die junge Frau den Giften in der Atmosphäre nicht standhalten kann. Wenn sie nicht schnellstens in die Stadt gelangt, ist sie des Todes. Doch Vincent will nicht zurück, er möchte seine Geburtsstadt, die weit jenseits des Ozeans liegt, suchen und herausfinden, wer oder was er ist.
Die Episoden fünf bis acht der dreiundzwanzigteiligen Animeserie „Ergo Proxy“ sind eine Offenbarung. Für Fans düsterer Fantasy und Sciencefiction gibt es zur Zeit keinen besseren Film als „Ergo Proxy“. Auch Liebhaber von Mystery-Geschichten kommen auf ihre Kosten. Dabei gelingt es dem Regisseur und der Animationsabteilung die düstere Stimmung der ersten vier Folgen noch zu steigern. Das dunkle Geheimnis, das Vincent verbirgt, wird um ein weiteres, allerdings winziges Stück erhellt, die Bilder jedoch eher dunkler, geheimnisvoller, vager.
Ton und Musik sind perfekt, die Animation hinreißend, die Story in jeder Sekunde packend und die Wendungen der Geschichte ebenso unvorhersehbar wie faszinierend. Wie die Macher es schaffen, einfachste Comicfiguren mit wunderschönen, meist eher verwaschenen Hintergründen zu einem visuell so beeindruckenden Ergebnis zu kombinieren, ist eine Kunst für sich. Der Zuschauer jedenfalls, gebannt von Bild, Ton und Musik, kann sich kaum aus dieser Faszination lösen, noch sie erklären. Er wird mitgerissen von einem Bildersturm und immer wieder eingestreuten Hinweisen, die doch nicht erahnen lassen, wohin die Geschichte geht.
„Ergo Proxy“ ist eine der besten Anime-Serien aller Zeiten – man muss einfach einen Blick darauf werfen. Nur wer düsteren Endzeitszenarien überhaupt nichts abgewinnen kann und eher eine klare, gradlinige Story bevorzugt, sollte „Ergo Proxy“ meiden.
Extras sind bis auf einige Trailer keine an Bord, allenfalls die japanische Originaltonspur lohnt sich, kann sie doch die atmosphärische Dichte des Films noch besser zum Tragen bringen als die sehr gute deutsche Synchronisation.