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Sudoku ist in. Kein Wunder, dass auch für die Wii ein Sudoku-Spiel erschien: „Sudoku Ball Detective" verspricht Spielspaß mit dem beliebten Logikrätsel. Stellt sich nur die Frage: Will man überhaupt mit der Wii Sudoku lösen?
Der Clou des Spiels ist der Sudoku-Ball: Hier sind mehrere einzelne Sudokus (3x3 Blöcke von jeweils 3x3 Kästchen) miteinander verbunden: Jeweils die vier Eckblöcke überlappen mit dem nächsten Sudoku. Diesen Ball kann man drehen, wie man will (die Adjustierung übernimmt freundlicherweise die Wii selbst) und so die Rätsel in beliebiger Reihenfolge lösen.
Mit diesem Ball kann man sich nun in vier verschiedenen Modi beschäftigen. Im Story-Modus kann man als kauziger Scotland-Yard-Beamter einen Mord aufklären. Die Rätsel dieser Story sind auch in einem weiteren Modus verfügbar für diejenigen, die sich nicht mit der Detektivgeschichte befassen wollen. Der dritte Modus bietet schließlich Sudokubälle in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wer sich mit den Bällen nicht anfreunden kann, hat im vierten Modus die Möglichkeit, nur „echte“ Sudokus (eben die Teile, aus denen der Ball aufgebaut ist) zu lösen.
Der Story-Modus ist, nun ja, leidlich interessant. So richtig will das Sudokulösen nicht mit der Mordermittlung zusammenpassen. Da gibt es Hinweisbälle, bei denen einzelne Kästchen mit Fragezeichen gefüllt sind. Hat man diese Kästchen gelöst, erhält man einen Hinweis bezüglich der Ermittlungen. Im Labor muss man unter Zeitdruck ein Sudoku lösen, um die Hinweise untersuchen zu können. Manchmal muss man jemanden jagen oder vor ihm davonlaufen, dann muss schnell die Lösung für ein bestimmtes Kästchen gefunden werden. Ähnliches gilt für das Öffnen von Schlössern: Auch hier muss man wieder nur einzelne Kästchen lösen.
Die Geschichte an sich kann nicht überzeugen. Als Spieler hat man nicht wirklich Einfluss auf die Geschichte und überhaupt sind die Wendungen sehr vorhersagbar. Dann versteht man auch, warum die besonderen Rätselbälle noch einmal extra verfügbar sind - durch diese Geschichte will man sich nicht unbedingt durchquälen.
Steuerungsmäßig werden die Möglichkeiten der Wii nicht ausgereizt, was angesichts des Themas allerdings auch nicht überrascht. Man zeigt, drückt A und dreht den Ball. Hier gibt es weder besonders Gutes noch besonders Schlechtes zu sagen.
Bei dem eigentlichen Sudoku sieht das anders aus. Zwar hat man die Möglichkeit, sich Notizen anzulegen, doch diese werden nicht auf dem Ball angezeigt, sodass man wieder das Kästchen und dann die Notizen auswählen muss. Umständlicher geht es schon nicht mehr und auch der Sinn von Notizen, nämlich auf einen Blick zu sehen, welche Zahlen möglich sind und welche nicht, wird hier zweckentfremdet. Wer schon andere Sudoku-Spiele kennt oder gar Sudoku auf Papier löst, kann über dieses System nur den Kopf schütteln.
Für faule Leute gibt es noch die Möglichkeit zu schummeln: Sobald man die korrekte Lösung entweder eines kompletten 9er-Kästchens, einer Reihe oder Zeile hat, wird diese markiert und kann nicht mehr geändert werden. Ausprobieren hilft somit auch weiter.
Fazit: Man kann auf der Wii Sudoku lösen, aber das Bedürfnis, das zu tun, stirbt spätestens nach dem dritten Ball ab. Und dann kostet der „Spaß“ auch noch fast 40 Euro. Eigentlich schon unverschämt. Für Sudokuliebhaber: Am besten investiert man 5 Euro in eines der zahlreichen Sudokubücher. Da hat man mehr davon.