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Drei bis sechs Spieler ab zehn Jahren.
Wizard ist ein Kartenspiel mit sechzig Karten in vier Farben. Diese vier Farben symbolisieren die Völker der Menschen, Riesen, Zwerge und Elfen. Dazu gibt es eine aufsteigende Reihenfolge von eins bis dreizehn und zwei Sonderkarten pro Farbe, den Narren und den Zauberer. Das Spielprinzip ähnelt Skat, Doppelkopf und was es da sonst noch gibt. Es gibt eine Trumpffarbe, es gibt Stiche und was ausgespielt wird, muss bedient werden, so man es kann. Nur Narr und Zauberer können immer gelegt werden, das ergibt noch eine weitere Erschwernis.
Das Ziel des Spiels ist allerdings ein ganz anderes, als man das so normalerweise kennt. Es geht nur bedingt darum, dass man möglichst viele Stiche bekommt. Gemeinerweise muss man im Vorhinein festlegen, wie viele Stiche man bekommen wird. Nur dann bekommt man Punkte für die richtige Voraussage und zusätzlich Punkte für die gewonnenen Stiche. Verfehlt man die Voraussage, so bekommt man nur Punkte abgezogen, und zwar für jeden Stich, den man von der Voraussage abweicht.
Wem die bisherige Beschreibung bekannt vorkommt, das Spiel aber als "Rage" kennt, dem sei gesagt, dass es sich hier um ein zumindest ähnliches Spiel, vielleicht auch eigentlich gleiche Spiel handelt - mir ist "Rage" leider nicht wirklich bekannt. Wizard hat ein großes Plus, die wirklich gelungenen Illustrationen nämlich.
Die Karten der einzelnen Farben haben nicht nur Namen - von der "Diebin" bis zur "Standarte" -, sondern diese auch wunderschön bebildert. Auch die Zauberer und Narren gehören zu den Farben und wenn man die jeweils fünfzehn Karten einer Farbe richtig sortiert und nebeneinander legt, kommt dabei ein zusammenhängendes Panorama heraus. Wirklich toll gemacht. Allerdings sind nur Elfen und Menschen klar als solche erkennbar. Dass die Riesen riesig und die Zwerge eher von kürzerer Gestalt sind, ist nicht so gut herausgearbeitet.
Der Spielspaß ist für ein solche einfaches Kartenspiel wirklich enorm. Speziell, weil keine Runde wie die andere ist. Schließlich gibt es in der ersten Runde für jeden nur eine Karte, bis hin zu zwanzig in der letzten, wenn man zu dritt spielt. Dabei ändert sich sowohl der Wert der Trumpffarbe, wie auch der der Sonderkarten. Und dann kann man ja auch noch darauf hören, wie überzeugt die Mitspieler von sich sind, um herauszufinden, wie viele Stiche wohl realistisch sind. Dazu gibt es auch gleich in der kurzen und gut verständlichen Anleitung noch ein paar Varianten, die das Spiel in eine etwas andere Richtung drehen können.
Ein rundum gelungenes Spiel mit hohem Wiederspielfaktor, ein Spiel ohne allzu großen Glücksanteil, aber mit einer so einfachen Struktur, dass auch Taktikmuffel viel Spaß haben können.