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Alan Aldridge ist ein Künstler, der sich durch seine zahlreichen unkonventionellen Bilder einen Namen gemacht hat. Angefangen hat alles mit Auftragsarbeiten wie einfachen Covern für Krimis. Heute ist der Künstler aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Einen großen Bekanntheitsgrad hat Aldridge vor allen Dingen durch das „Beatles Songbook“ mit seinen vielen farbigen Illustrationen erreicht. Doch wenn man das vorliegende Buch durchblättert, wird man feststellen, dass man noch viel mehr seiner Arbeiten kennt, auch wenn man vielleicht nicht seinen Namen dazu im Kopf hatte.
In „Mein Design“ erzählt Alan Aldridge von verschiedenen Stationen auf seinem künstlerischen Werdegang. Er hat sich besonders interessante Begegnungen herausgepickt und lässt uns daran teilhaben, wie er sie erlebt hat. Er fängt bei seinem ersten Job an und auf welch kuriose Weise er ihn wieder verloren hat und arbeitet sich immer weiter durch seine ereignisreichen Jahre. Als besonderes Highlight ist auf jeden Fall das Interview mit Beatle Paul McCartney zu nennen, bei dem sich Aldridge zwar die Blöße im Umgang mit einem Tonbandgerät gegeben hat, den Musiker mit Humor trotzdem für sich gewinnen konnte. Außerdem sehr amüsant ist das Zeichenduell, das er sich mit Salvador Dali lieferte, zu verfolgen. Nur schade, dass das Ergebnis bei einem Brand verloren ging und deswegen hier nicht mehr gezeigt werden kann. Desweiteren erzählt der Autor von seiner Arbeit an „Captain Fantastic“ sowie von seinen Kinderbüchern und den Projekten, die er für die Zukunft plant.
Der Text nimmt jedoch den kleineren Raum in diesem Buch ein, vor allen Dingen sieht man hier Alan Aldridges Kunst. Jede Seite zeigt mindestens ein Bild und es gibt zusätzlich einige ausklappbare Buchseiten. Der Stil des Künstlers ist von knalligen Farben und runden Linien geprägt. Alles ist im Fluss, es gibt keine harten Kanten. Aldridges Bilder sind meist fröhlich und laden zum Miterleben ein. Es gibt eine Menge in ihnen zu entdecken, wie zum Beispiel in der Coverillustration, die auf den ersten Blick nur einen Mann zeigt. Wenn man genauer hinsieht, bemerkt man jedoch, dass er umgeben ist von skurrilen Dingen, wie einem Fenster in seinem Bauch. Die Bilder laden dazu ein, auf Entdeckungstour zu gehen und ihre Geheimnisse und Details zu ergründen. Und davon gibt es wirklich viele!
Zu den einzelnen Abbildungen wird immer gesagt, wann sie entstanden sind und wofür sie verwendet wurden. Teilweise gibt Aldridge auch noch kleine Anekdoten zum Besten, so dass man einen sehr persönlichen Eindruck von seinen Arbeiten erhält.
„Mein Design“ ist nicht als komplette Autobiografie zu verstehen, denn es wird nicht Aldridges gesamter Lebensweg beschrieben, sondern nur die Stationen, die ihm besonders wichtig erscheinen. Davon erzählt er jedoch voller Elan und Freude und mit viel Humor, so dass man schnell gefesselt ist. Das großformatige Buch gibt einen guten Überblick über das Schaffen des Künstlers und ist eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Einzig der deutsche Titel „Mein Design“ wirkt etwas platt. Im englischen Original hat der Band den klangvollen Namen "The Man with Kaleidoscope Eyes - The Art of Alan Aldridge", was doch wesentlich mehr hermacht.