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„Das Blutopfer“ ist der dritte Teil der sechsbändigen Comicreihe um „Die Legende von Malemort“, die die Geschichte des Grafen Colbus erzählt, der durch grausame Umstände zu einem Vampir geworden ist. Wer die Handlung in vollen Zügen genießen möchte, sollte sich die Inhaltsangabe mit Vorsicht zu Gemüte führen, da sie einige Spoiler enthält.
Anthea und ihre Begleiter haben es geschafft aus der Höhle zu entkommen, in die Aymon de Montgarac sie gesperrt hatte. Sie müssen sich von der Erschöpfung und ihren Verletzungen erholen. Der jungen Frau gelingt es, unbemerkt einen Planwagen und ihre Mutter zu der kleinen Gruppe zu schleusen und nun sind auf dem Weg zurück nach Maleport in das Schloss des geheimnisvollen Grafen Colbus. Doch dort erwartet sie eine böse Überraschung: Die Schergen ihres Feindes sind vor ihnen dort angekommen und haben alles niedergebrannt, was sich dort noch befand. Alle Bücher und damit ihr Wissen sind kaum mehr zu retten.
Anthea sieht die letzte Chance, sie alle zu retten, darin, den Grafen Colbus zu finden und zu ihnen zu führen, doch da ihr als Frau das nicht zugetraut wird, nimmt sie in der Nacht kurzerhand mit Colbus ehemaligem Pferd Calistro Reißaus. Dabei überredet Avid sie dazu, ihn mitzunehmen. Und so folgen die beiden einen phantomhaften Fremden, von dem sie sich Hilfe erhoffen. Ihr Weg führt sie dabei mitten in die Ländereien des Bischofs von Montgarac und damit zu ihrem Feind. Dort offenbart sich Anthea einmal mehr die vampirische Natur des Grafen Colbus und gemeinsam müssen sie sich einer Bedrohung stellen, die sie beide das Leben kosten könnte.
In dieser Episode passiert, worauf viele Fans von Vampirgeschichten immer mit besonderer Spannung warten: Die menschliche junge Frau begegnet endlich dem düsteren Vampir und gibt sich ihm hin. Doch hier wird dieses Ereignis auf besondere Weise angegangen, denn es sind absolut unromantische Umstände, die Anthea und Colbus dazu zwingen und die Folgen sind noch nicht absehbar.
Passend für alle männlichen Leser gibt es auch diesmal wieder viel nackte Haut zu sehen. Anthea wird wieder sehr amazonenhaft und attraktiv dargestellt und es fehlt auch nicht die Bade-Szene am See, bei der mehr gezeigt als versteckt wird. Hierdurch wird eine Zielgruppe angesprochen, die eher auf optische Reize reagiert. Doch auch die Geschichte selbst ist spannend und gewinnt hier noch mal deutlich an Schwung. „Das Blutopfer“ enthält gleich mehrere Schlüsselszenen. Natürlich einmal die der Begegnung zwischen Anthea und dem Grafen. Zusätzlich wird Colbus Vergangenheit genauer beleuchtet und erzählt, wie er zu dem Dämon wurde, der Blut trinkt und das Sonnenlicht nicht ertragen kann.
Ein zusätzlicher Aspekt der Geschichte ist der der Unterdrückung von allem Fremden durch die Inquisition. Zwar wird hier eine fantastische Geschichte gesponnen und Colbus' Gegner, der Bischofs von Montgarac, wird durchaus überspitzt dargestellt; trotzdem bekommt man ein erschreckendes Bild davon, was die Menschen früher durchleiden mussten, als sich die Christen mit Gewalt ihren Stand erkämpften.
Mit „Das Blutopfer“ liegt eine gelungene Fortsetzung der Serie „Die Legende von Maleport“ vor, die sich an Freunde von abenteuerlichen Vampirgeschichten richtet. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.