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Nachdem Raul und Baduar ihre ersten gemeinsamen Abenteuer überstanden haben (
Die letzte Kaiserin) werden sie nun in eine Spirale gezogen, der sie gerne entgangen wären. Raul verschenkt sein Herz an die Prinzessin Vallusa von Bosparan und begibt sich blind vor Liebe in Gefahr, um seiner Angebeteten den Hof in Bosparan zu machen - Baduar, sein treuer Freund, weicht ihm dabei nicht von der Seite.
Währenddessen spielen sich am Hof der Kaiserin dramatische Szenen ab. Hela-Horas, die schöne Kaiserin, hat sich selbst zur Göttin ausgerufen und über die Zwölfgötter gestellt. Die Gesandten aus Gareth, welche die Kaiserin auffordern diesen Frevel rückgängig zu machen, werden öffentlich auf Scheiterhaufen verbrannt.
Raul "der Große" und sein tapferer Freund Baduar wollen diese Frevel nicht ungestraft lassen und als sich nach und nach im Land Widerstand regt, sind sie bereit, die Menschen in den Krieg gegen ihre Kaiserin zu führen. Hela-Horas wird währenddessen von ihrem Größenwahnsinn übermannt und forscht an einem Ritual von Fran-Horas, mit welchem dieser damals die Erzdämonen herauf beschworen hatte. Sollte die Beschwörung gelingen, so wäre dies der sichere Untergang der Aufständischen ...
"Der erste Kaiser" ist der zweite Teil um die Schicksalsjahre rund um Bosparans Fall und knüpft am hohen Niveau des ersten Teils an.
Die Geschichte wird spannend fortgeführt, auch wenn sich an einigen Stellen kleine Längen eingeschlichen haben. Die Erzählung springt weiterhin zwischen den beteiligten Protagonisten hin und her und erzählt wichtige Passagen von beiden Seiten aus deren Perspektiven. Der Fokus liegt natürlich deutlich auf den Geschehnissen rund um Raul und seinen Begleitern. Im zweiten Teil vermischt sich der historische Roman mit der Liebesgeschichte zwischen Raul und Vallusa. Dabei steht diese aber zumeist im Hintergrund, was dem Abenteuer durchaus gut tut.
Wie auch im ersten Teil erahnt oder kennt der kundige DSA-Spieler/-Leser, was unweigerlich folgen wird und wie der Aufstand ausgeht. Das jedoch ist nicht wirklich relevant, da auch kundige Leser eine lebendige und fesselnde Geschichte rund um Hela-Horas, Raul und weitere geschichtsträchtige Personen und Ereignisse erfährt. Wer hingegen noch keine Vorkenntnisse über dieses historische Ereignis auf Dere besitzt, darf doppelt genießen.
Der Autor, Daniel Jödemann, hat es im zweiten Buch verstanden, den Blick des Lesers auf das Abenteuer zu lenken, auch wenn an einigen Stellen etwas mehr Ruhe einkehrt, als es sein müsste. So wird idealerweise wenig von der Liebesgeschichte in den Vordergrund gestellt, aber auch die Schlacht und das eigentliche Finale sind nach dem langen Weg dorthin etwas zu zügig abgearbeitet worden. Interessant und gelungen ist der Ansatz des Endes der Erzählung, welcher irgendwie das Gefühl vermittelt, eine Epoche von Dere komplett erlebt zu haben.
Insgesamt ist der letzte Teil des Zweiteilers ebenso überzeugend wie der Auftakt. Die Erzählung wird spannend weitergeführt und gipfelt in bedeutenden historischen Ereignissen, schafft es aber zeitgleich Spannung, Unterhaltung und gleichsam eine authentische Darstellung der beteiligten Charakter zu erzeugen. Ein DSA-Doppelpack, welches einen festen Platz im Bücherregal verdient hat!