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Jungen haben im Allgemeinen andere Interessen und Vorlieben als die meisten Mädchen, zum Beispiel Fußball, Piraten, Raumfahrt und Dinosaurier. Und sie lernen anders; sie brauchen einfach mehr körperliche Aktivität.
Diese Unterschiede werden im PONS-Diktatebuch berücksichtigt, das, wie der Titel verspricht, speziell für Jungs konzipiert wurde.
Eingangs werden das Werk und die Arbeit damit explizit für die Kinder erläutert, darauf folgen das Inhaltsverzeichnis und Hinweise und Anleitungen für die Eltern oder andere betreuende Personen sowie weitere Tipps für die Schüler. Auch einige Diktate für Erstklässler findet man am Anfang.
Die sich anschließenden hundert Diktattexte sind nach grammatikalischen Themen gegliedert: Groß- und Kleinschreibung, Laute und Buchstaben, Wortbildung, zusammengesetzte Wörter, Silbentrennung, Zeichensetzung. Eine weitere Untergliederung ermöglicht zielgerichtetes Üben.
In den Geschichten geht es um Ritter, die Räubern ihre Beute wieder abjagen, womit "eu" und "äu" trainiert werden können, um die Kabinenbesprechung eines Fußballteams, dessen Spieler schwitzen, die im Wechsel eingesetzt werden und nicht patzen dürfen, weshalb sich hier die Trennung bei "tz" gut üben lässt, um eine Geheimorganisation, die eine Operation inklusive jeder Aktion und Kombination lange geplant hat und sich einer unverhofften Reaktion gegenüber sieht, was den Umgang mit der Nachsilbe "–tion" erleichtert, und viele andere Themen.
Zunächst gefällt an diesem Buch die detaillierte, alles andere als altklug vorgebrachte, kurzweilige "Einweisung" für Eltern wie Schüler. Der Umgang mit den Texten und die Hinweise auf die "Extras" machen neugierig und ermöglichen einen unmittelbaren Einstieg. Bei den "Extras" handelt es sich um die knappe Erläuterung der Lerninhalte des jeweiligen Textes, etwa aus dem Bereich der Zeichensetzung oder Wortkunde, und um die Kästen mit Tipps, die zu vielen Diktaten angeboten werden, und die entweder das jeweilige Thema vertiefen oder insgesamt den Umgang mit Grammatik oder Diktaten erleichtern.
Das Inhaltsverzeichnis ist klugerweise zweigeteilt: So werden zunächst die grammatikalischen Themen aufgeführt, in einem weiteren Verzeichnis die inhaltlichen, also Ritter, Dinosaurier und so fort. Zu Beginn jedes einzelnen Textes ist die Klassenstufe mit angegeben. Diese Angabe fehlt auch nicht bei den Diktaten selbst.
Ein grün unterlegter Kasten erläutert, wie erwähnt, kurz die Lerninhalte. Es folgt das eigentliche Diktat, dessen Länge – die Wörterzahl ist angegeben - sich im Großen und Ganzen an der Klassenstufe bemisst, jedoch je nach Thema durchaus variabel ist. Es besteht die Möglichkeit, anschließend den Abschluss des Diktats zu dokumentieren. An viele Diktate schließen sich die schon angesprochenen Kästen mit Tipps an, in denen sich viele wertvolle Hinweise auch speziell für die Kinder selbst finden.
Wenige lustige Zeichnungen ergänzen die Texte, ohne abzulenken.
Die altersgerechten und am Lehrplan ausgerichteten Texte sind in der Tat gut geeignet, das Interesse von Jungs zu wecken, denn es geht um Themen, die sie neugierig machen. Ob spannend oder witzig, diese Diktate bieten nebst Übung eben auch Unterhaltung. Umso mehr freuen Jungs wie Erziehende die Tipps bezüglich der Durchführung von Diktaten, wozu auch die Option gehört, dass der Schüler das Buch etwa auf der Fensterbank ablegt, hinläuft, sich ein paar Wörter merkt, zum Schreibtisch geht, diese Wörter aufschreibt und das Diktat mit einem nächsten Gang zur Fensterbank fortsetzt. So wird dem jungentypischen Bewegungsdrang und der Tendenz der Jungs, Informationen gerade beim Sich-Bewegen aufzunehmen, Rechnung getragen.
Jungs auf eine ihren Eigenheiten entgegenkommende Weise zu fordern und zu fördern: Dies vermag "Diktate für Jungs" auf originelle, kurzweilige Weise. Von wegen, Diktate sind doof!