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 The Year of Rogue Dragons: Realms of the Dragons II

The Year of Rogue Dragons - Anthologie


Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Diese Anthologie beinhaltet elf Kurzgeschichten mit und über Drachen aus der Welt Faerûn.
Ein Feendrache versucht mit Hilfe eines befreundeten Nebeldrachen einige Menschen aus seinem Regenwald zu vertreiben. In einer Schänke wartet eine Zeichnerin mit äußerst detailliertem Wissen über Drachen auf. Eine Abenteurergruppe geht auf Drachenjagd, begleitet von einer mächtigen und mysteriösen Drachentöterin. Eine Barbarin trifft inmitten einer rauhen Gesellschaft auf das gefangene spirituelle Wesen ihres Stammes. Ein Gnom hat eine starke mentale Verbindung zu dem unsichtbaren Beschützer seines Dorfes. Ein kleiner Junge gibt gegenüber seinen Freunden damit an, dass sein Vater einen Drachen gefangen hat. Ein Magier der roten Roben beauftragt seine Novizin mit der Beschaffung eines lang begehrten Buches. Ein Magier konsultiert einen uralten blauen Drachen auf der Suche nach einem äußerst mächtigem Artefakt. Ein Assassine jagt einen in der Stadt mordenden Fangdrachen. Ein Drache stirbt an hohem Alter und vereinigt sich mit dem Berg, in dem er wohnt. Ein Elf und sein draconischer Freund sehen ihre Freundschaft durch den Wahnsinn der Drachen bedroht.

Das Problem der ersten Anthologie von "Realms of the Dragons" war die Klischeehaftigkeit der Geschichten und vor allem ihre Vorhersehbarkeit aufgrund des durchgehenden Bezugs zu Drachen. Der ist natürlich auch in "Realms of the Dragons II" vorhanden, steht den Geschichten aber nicht mehr so häufig im Weg, da diese diesmal wesentlich ungewöhnlicher ausgefallen sind. Doch der Reihe nach:
"Fairie Ire" macht schon mal einen ganz guten Anfang und ist eine wirklich nette, humorvolle Geschichte mit zwei lustigen Drachen in den Hauptrollen.
"The Woman Who Drew Dragons" ist dann ein erstes Beispiel für die wirklich ungewöhnlichen Geschichten in dieser Anthologie. Als solche ist sie auch schwer zu beschreiben, aber immerhin interessant zu lesen.
"The Hunting Game" ist ein weiteres Highlight der Anthologie. Hier greift zwar wieder die Regel des ersten Bandes, dass man nach wenigen Sekunden die Pointe bereits kennt - aber diese ist hier so offensichtlich, dass man sie auch außerhalb des Kontexts schnell erkannt hätte. Nichtsdestotrotz liest sich die Story mit jenem Hintergrundwissen wahrscheinlich sogar besser als ohne. Der zweite Teil ihrer Pointe ist ebenfalls nicht übel.
"The Road Home" ist sehr nichtssagend, ich wusste wenige Tage später schon gar nicht mehr, worum es ging und wie ich es zusammen fassen sollte ...
"How Burlmarr Saved The Unseen Protector" ist ebenfalls eine recht unbedeutende und wenig spannende Geschichte um die Verbindung zwischen einem jungen Gnom und einem goldenen Drachen.
"A Tall Tale" dagegen ist wieder ganz gut. Was als harmlose Geschichte beginnt, in der ein paar Kinder einander gegenüber prahlen, entwickelt sich ganz plötzlich zu einem rasanten und spannenden Showdown.
"The Book Dragon" ist am interessantesten für diejenigen, die sich für die Roten Magier von Thay und deren Ränkespiele untereinander interessieren.
Letztes großes Highlight der Anthologie ist dann "Freedom’s Promise", eine Geschichte, die es sogar schafft, eine kleine Moral zu integrieren und ihren Charakteren interessante Motivationen zu geben.
"Possessions" ist auch noch ganz okay, was vor allem an der Schlusspointe liegt, die man freilich zweimal lesen muss, um sie wirklich zu verstehen.
"Queen of the Mountain" ist dann ziemlich öde und undurchsichtig.
"The Strength of the Jester" letztendlich ist die einzige Geschichte, die im "Year of Rogue Dragons" spielt und damit auch den Wahnsinn der Drachen beinhaltet. An sich ist sie auch relativ okay.
Letztendlich gibt es noch einige kurze Auszüge aus anderen Forgotten Realms-Romanen, aber die werden hier nicht berücksichtigt.

Die Geschichten in "Realms of the Dragons II" mögen nun ungewöhnlicher sein und seltener das Manko der Vorhersehbarkeit haben - aber häufig sind sie auch einfach nicht interessant oder spannend genug, um wirklich besser zu sein als die Geschichten der letzten Anthologie. Dank der Kürze der Storys gilt auch diesmal: Meistens sind die Geschichten zu kurz, um langweilig zu werden. Doch ist ihre Qualität heterogener als in der letzten Anthologie, sind die Highlights seltener und weniger spektakulär und ist das Buch an sich viel zu kurz. In "Realms of the Dragons" gab es einfach mehr Geschichten von besserer Qualität - Vorhersehbarkeit hin oder her.

Fazit:
Ungewöhnliche, aber meistens auch wenig begeisternde Drachengeschichten.

Julius Kündiger



Taschenbuch | Erschienen: 01. Mai 2005 | ISBN: 0786938080 | Preis: 6,99 Euro | 272 Seiten | Sprache: Englisch

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