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Der Ravensburger Naturführer "Bäume – Beobachten und Verstehen“ stellt auf achtzig Seiten die wichtigsten Nadel- und Laubbäume Mitteleuropas vor.
Im Kapitel „Auf den ersten Blick“ wird erläutert, was ein Baum ist und wie man ihn als solchen erkennen kann. „Auf den zweiten Blick“ nimmt einen Baum genauer in Augenschein. Das Innenleben, Jahresringe, Rinde, Wurzeln, Blätter, Blattformen, Nadeln und Schuppen, Knospen und grundsätzliche Baumtypen werden erklärt. Zahlreiche Illustrationen, Fotografien, Skizzen und Tabellen stehen dem informativen Text zur Seite, der sich an Kinder ab acht Jahren richtet.
„Von der Blüte zum Samen“ nimmt Blüten, Pollen, Früchte, Samen, Zapfen und Samenverbreitung in Augenschein und regt in einer kurzen Anleitung an, selbst einen Baum zu pflanzen. Das Kapitel „Der Baum als Lebensraum“ nimmt das Ökosystem Baum im Hinblick auf die ihn nutzenden Tiere ins Visier und stellt wichtige Parasiten und Lebensformen, die den toten Baum bevölkern, vor.
Ehe kurz abschließend auf „Baum und Mensch“ eingegangen wird – hier ist die ökologische Bedeutung und der Nutzwert der Bäume weltweit Thema – werden auf zwölf Seiten die wichtigsten Bäume bestimmt. Die Kurzanleitung ermöglicht es, neununddreißig Bäume anhand ihrer Rinde, ihrer Erscheinungsform und ihrer Samen zu unterscheiden. Immerhin vierzehn Baumarten kann man mithilfe einer Skizze durch das Aussehen ihrer Zweige im Winter erkennen.
Ein einseitiges Glossar mit im Textteil verwendeten Fachbegriffen und ein eineinhalbseitiges Register runden das Buch ab.
Viele Bilder, unzählige Skizzen und Illustrationen, Tabellen und Listen helfen dem Kind, den recht einfachen Text zu verstehen und die wichtigsten Bäume zu unterscheiden. Dabei legt dieses Buch Wert darauf, kein einfaches Bestimmungsbuch zu sein – dieser Teil nimmt kaum zwölf der achtzig Seiten ein -, sondern ein Sachbuch, um Bäume verstehen zu können: ihren Aufbau, ihr Aussehen, ihre Funktion und Bedeutung für den Menschen und das Ökosystem insgesamt.
Dank der sehr gut gezeichneten Bilder, den deutlichen Fotos und Illustrationen eignet es sich für Kinder ab acht Jahren hervorragend dazu, fast alle Bäume, die man im Alltag zu sehen bekommt, zu erkennen und sicher zu klassifizieren. Auf lateinische Namen und allzu viele Informationen wurde bewusst verzichtet, um diesen Naturführer für kleine Kinder und werdende Naturforscher interessant zu machen. Dies wird zusätzlich erreicht mit vielen, gesondert ausgewiesenen Informationen, die spannende Details aus dem Baumleben verraten. Die Rubrik „Schon gewusst?“ wartet mit interessanten Aussagen auf, die zu wissen sich lohnt. Hier wird etwa angerissen, seit wann es Bäume auf der Erde gibt, dass sich manche Zapfen nur bei Waldbränden öffnen und ihre Samen freigeben, Feigen Blüten haben, die nach innen wachsen, und Blätter sich bewegen können (ohne Wind, wohlgemerkt!). Auch gibt es Tipps und weitere Infos in besonderen Boxen, die beim ersten Blättern in dem Buch deutlich auffallen und einladen, genauer nachzulesen.
Didaktisch gelungen, gut bebildert und mit einfachen Informationen aufwartend ist "Bäume – Beobachten und Verstehen“ ein sehr gutes Buch für Kinder, die sich über Bäume informieren wollen. Er ersetzt kein Biologiebuch, kein dickes Sachbuch zu diesem Thema und schon gar kein Bestimmungsbuch, dieses schmale Bändchen ist einfach nur für die ersten Gehversuche auf diesem Gebiet konzipiert und in dieser Hinsicht sehr gelungen. Da auch der Preis moderat ist, sollte man seinen Kindern diesen gut gemachten Zugang zur Baumkunde gönnen, er macht Lust auf mehr.