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 Die Markgräfin

Autoren: Sabine Weigand
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ansbach, September 1525
In schwerem perlenbesticktem Brokat durchschreitet die kleine Markgräfin Barbara, gerade einmal acht Jahre alt, den großen Raum, in dem heute über ihre Zukunft entschieden wird. Außer ihr, ihrem Vater Markgraf Friedrich von Brandenburg-Ansbach und ihrer Mutter ist der Gesandte des Herzogs von Groß-Glogau und Crossen anwesend. Nach der eingehenden Betrachtung Barabaras ist es entschieden – Barabara wird den Herzog von Groß-Glogau ehelichen.
Zwei Jahre später wird Barbara nun ihrem Mann zugeführt, einem Mann, mehr als dreimal so alt wie sie. Doch Barbara hat Glück, ihre zweijährige Ehe mit dem Herzog ist eine sehr glückliche Zeit. Aber noch vor dem echten Vollzug der Ehe verstirbt der Herzog und lässt eine jungfräuliche Witwe zurück, bereit, erneut an die vorteilhafteste Partie verheiratet zu werden…

Plassenburg, Dezember 2001
Seit drei Jahren ist Gregor Haubold Kastellan auf der Plassenburg und hat damit, als leidenschaftlicher Heimathistoriker, eine Stellung inne, mit der er sich wohl fühlt. Inzwischen kennt er jedes Geheimnis der riesigen Festung und auch jede Schwachstelle, und gerade sind wieder zwei Handwerker vor Ort. Dieses Mal verdankte er ihren Besuch einer Leitung, die von oben bis unten durchgerostet ist. Doch wenn diese Leitung so weit ist, dürfte es mit jener der Besuchertoilette ähnlich bestellt sein, und so macht sich der Kastellan selbst daran, diese freizulegen, um die zweite Leitung in Augenschein zu nehmen. Aber was er hinter der Wand finden würde, hätte selbst er nicht erwartet – einen winzigen menschlichen Schädel, den eines Kindes.
Damit ist dem „Kulmbacher Plassenburg-Forschungsteam“, zu dem auch Gregor Haubold gehört, ein Fehdehandschuh hingeworfen, denn dessen Mitglieder wollen wissen, was es mit dem Kinderschädel aus dem sechzehnten Jahrhundert auf sich hat.

„Die Markgräfin“ ist der neuste Roman der Historikern Sabine Weigand. Wie schon in ihren vorangegangenen Werken baut sie auch „Die Markgräfin“ auf historisch belegten Ereignissen und Personen auf, wenngleich sie sie im Sinne einer besseren Story dann auch mal einige Jahre in der Zeit versetzt. Dieses Mal hat sie sich eine Figur aus ihrer Doktorarbeit über das Hofleben der zollerischen Landesherren herausgesucht, es handelt sich um die Markgräfin Barbara von Brandenburg-Ansbach.
Eine Geschichte einer bemerkenswerten Frauenfigur, die sich auf ihre einzigartige Weise gegen das damalige System aufgelehnt hat. Aber dieser Handlungsstrang alleine genügt der Autorin nicht, parallel begibt sich in der heutigen Zeit eine kleine Gruppe auf die Suche nach der Markgräfin und stöbert in so manchen historischen Archiven herum, um auf die Spur des toten Babys auf der Plassenburg zu kommen.

Sabine Weigand hat anhand einer wahren Gegebenheit mit ein wenig künstlerischer Freiheit der Markgräfin neues Leben eingehaucht und gibt damit ansprechend das Leben einer interessanten Frau wieder, die gegen die Gegebenheiten ihrer Zeit revoltiert hat. Ergänzt beziehungsweise unterbrochen durch die Forschungen in der heutigen Zeit, ergibt sich ein durchaus interessantes Buch, mittels dessen man viel über die damalige Zeit und eine bemerkenswerte Frau erfahren kann.

Sandra Seckler



Hardcover | Erschienen: 11. November 2009 | ISBN: 9783596511044 | Preis: 10 Euro | 763 Seiten | Sprache: Deutsch

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