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Der bereits aus dem Jahr 2005 stammende Film „Was ich von ihr weiß“ zählt zu der Reihe „Neue deutsche Filme“ von Renaissance Medien, in der jungen deutschen Regisseuren die Chance gegeben wird, ihre Filme einem breiten Publikum zugänglich zu machen. In der Reihe finden sich auch Filme wie
„Polska Love Serenade“,
„Zelle“ oder
„Autopiloten“, die bereits bei Media-Mania.de besprochen wurden.
Die Jugendliche Kati muss nach dem Tod ihrer Oma zu ihrer selbst noch recht jungen Mutter Iris zurück. Die hatte das Mädchen vor vielen Jahren einfach abgeschoben und war nach Barcelona gegangen. Doch jetzt müssen sich die beiden nach so langer Trennung wieder zusammenraufen. Kati vermisst ihre Großmutter und hat keine große Lust, sich ihrer stets so elegant gekleideten Mutter anzunähern. Iris indessen weiß selbst nicht so recht, was sie mit ihrer Tochter anfangen soll, und lässt eine Annäherung genauso wenig zu. Sie schirmt ihr Leben vor Kati ab, so gut es nur irgend geht.
Doch dafür ist nicht nur die Angst vor einer Beziehung zu Kati oder vor der Aufarbeitung der Vergangenheit verantwortlich, sondern hauptsächlich Iris’ Arbeit. Denn sie arbeitet nicht, wie sie Kati erzählt hat, für eine große Kaufhauskette, sondern als professionelle Taschendiebin. Als Kati das herausfindet, entwickelt sich langsam doch ein Mutter-Tochter-Verhältnis, allerdings in einem ständigen Auf und Ab, Hassen und Lieben …
Leider kann man dem Reihennamen nicht trauen, zumindest nicht, was „Was ich von ihr weiß“ anbelangt. Innovatives Filmemachen, starke Darsteller oder eine grundsolide Geschichte, wie man es sich erhofft, sind Fehlanzeige, dagegen erwartet den Zuschauer die große Langeweile, und man fühlt sich erschreckend schnell an all die viel zu ernsten, viel zu emotionslosen, viel zu blassen Problemfilme erinnert, die die deutschen Filmemacher – aus welchem Grunde auch immer – ständig produzieren.
Es will einfach keine Spannung aufkommen, das „Kavaliersdelikt“ Klauen zieht keinerlei Konsequenzen nach sich, zieht lediglich ein einziges Mal eine halbwegs gefährliche Situation nach sich und hätte genauso gut eine andere Tätigkeit sein können, die nicht besonders ehrbar ist. Die Darsteller sind redlich bemüht, aber außer Julia Richter als Iris kann keiner so wirklich überzeugen. Dafür ist der Fokus zu stark auf Mutter und Tochter gerichtet, sämtliche Nebenfiguren bleiben blass, austauschbar und langweilig, und auch die Handlung bietet keinerlei Knackpunkte, die etwas Dynamik ins Geschehen bringen. Aber die Mutter-Tochter-Beziehung bietet einfach nicht genug Anreiz, die Dialoge bleiben zumeist oberflächlich, und Sympathie baut man eher zu der kriminellen Mutter als zu der pubertären und von allen verlassenen Tochter auf. Und wer auf etwas Humor gehofft hat, um die Probleme oder die Thematik des Diebstahls etwas aufzulockern und von einer augenzwinkernden Seite aus zu betrachten, der sieht sich getäuscht.
An Extras bietet die DVD von Renaissance Medien einen Trailer zum Film sowie weitere Trailer aus dem Vertriebsangebot, eine Diashow sowie Interviews mit allen möglichen am Film beteiligten Personen.
Langweilig, bieder, viel zu ernst und oberflächlich: „Was ich von ihr weiß“ kann in keinem Punkt überzeugen. Lediglich die beiden Hauptdarstellerinnen holen das Maximum aus sich heraus, vor allem Julia Richter spielt toll auf. Wer typische Problemfilme made in Germany mag, wird wohl auch an diesem Film Gefallen finden.