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Die Kinder versuchen immer noch herauszufinden, warum damals alle Erwachsenen und die meisten Kinder aus Paris, dem Umland, vielleicht sogar aus der ganzen Welt verschwunden sind. Sie kehren in die Straße zurück, wo Yvan seine Eltern bei einem nächtlichen Unfall verloren hat - just in dem Moment, in dem sich die Welt verändert hat und nur wenige Kinder, jedoch alle Tiere, zurückließ. Sie richten sich in einem Viertel ein, das sie wie ein Fort absichern - immerhin gibt es Nashörner und andere wilde Tiere in den Straßen der Stadt. Urplötzlich steht der Herr der Messer vor ihnen und bittet mit letzter Kraft um ihre Hilfe. Er hat seine kleine Schwester verloren und ist selbst schwer verletzt.
Unter der Führung von Dodj machen sie sich auf die Suche nach dem Säugling, finden jedoch nur eine Horde Affen, die sich in einem alten Theater verschanzt haben und riesige Türme aus Unrat aufgeschichtet haben. Da sie diese mit roter Farbe überschütten und auch sonst einen irren Eindruck bei den Kindern hervorrufen, wenden sie sich ab. Im letzten Augenblick sehen sie wie einer der Affen einen Säugling ins Innere des Theaters schleppt. Lucie scheint unversehrt, doch drohen die Affen unverhohlen damit, den Säugling in Kürze zu töten. Da ein Frontalangriff scheitert und sich Dodj außerstande sieht, die Kinder weiter anzuführen, müssen sie sich unter der Regie von Yvan etwas ausdenken, um dem Herrn der Messer seine Schwester wieder zu bringen.
Nahtlos schließt Band vier an die Ereignisse von "Der Haifisch-Clan" an. Nachdem die Kinder der Gruppe, die sich im Vergnügungspark eingerichtet hatten, entkommen sind, machen sie sich wieder daran, das Geheimnis zu ergründen, das fast alle Menschen spurlos verschwinden ließ. Leider erfährt der Leser in diesem vierten Band keine weiteren Einzelheiten.
Im Gegenteil, weitere Akteure betreten die Bühne und machen es immer komplizierter, den Durchblick zu behalten und die seltenen Anspielungen und Hinweise auf das große Geheimnis zu verstehen. Wieder sind es Tiere, die die Hauptrolle spielen und der Kampf gegen sie, der bald unausweichlich zu sein scheint. Dabei setzen Gazzotti und Vehlmann einmal mehr auf Actionszenen und Gewaltexzesse und nicht auf eine logische Fortführung der Geschichte. Da viele Kinder hinzukommen, die alle ihre eigenen Probleme zu haben scheinen, geraten die Kinder der ersten drei Folgen aus dem Blickpunkt und sind fast so etwas wie Statisten.
Um die Spannung zum Ende des vierten Bandes ins Unerträgliche zu steigern und gleichzeitig durch einen absolut fiesen Cliffhänger den Kauf des fünften Bandes fast zu erzwingen, endet der Band mit einem aus dem Geschehen heraus unmotivierten und unerklärlichen Knall. Fast ärgerlich starrt man auf diese letzte Seite, wohl wissend, dass man nun ein Jahr lang nicht erfahren wird, was die Autoren da geritten hat.
Nein, eine Offenbarung ist der vierte Band nicht. Nur wer die ersten drei Abenteuer verschlungen hat, wird darüber hinwegkommen, dass hier allein Action und Dramatik die Szenerie beherrschen - in der Hoffnung, dass Band fünf die eigentliche Geschichte fortführt.
Grafisch zwar beeindruckend, kann diesmal die Geschichte aber nicht überzeugen. Und nur wer die Serie nicht unterbrechen will, sollte hier zugreifen. Ohnedies kann man ohne Kenntnis der Ereignisse aus "Verschwunden!", "Der Herr der Messer" und "Der Haifisch-Clan" nicht begreifen worum es geht. Es handelt sich nicht um eigenständige Abenteuer, sondern um eine lange, sehr komplexe Geschichte, die einfach nach achtundvierzig Seiten unterbrochen wird.