Alice langweilt sich. Ihre Schwester liest und Alice? Sie langweilt sich ganz einfach schrecklich. Gerade will sie jedoch ihre Augen schließen, als ein Kaninchen mit rosa Augen an ihr vorbeihoppelt. Es spricht, doch was Alice eigentlich noch viel mehr verwundert, ist die Tatsache, dass das Kaninchen eine Uhr aus seiner Westentasche zieht und noch schneller hoppelt. Sofort springt Alice auf, läuft hinterher und folgt dem Kaninchen in ein merkwürdiges, vollkommen anderes Land. Erst landet sie in einem Kaninchenbau, wird mal groß, mal klein, unterhält sich mit Tieren, beleidigt ausversehen aus Unachtsamkeit eine Maus und am Ende ist sie dann auch noch im Haus des weißen Kaninchens.
Ab hier beginnt Alices Reise durch das Wunderland und sie trifft auf wahrlich viel Sonderbares und Unbeschreibliches. Die Grinsekatze mit ihren Ratschlägen, die Raupe mit der Wasserpfeife, die verrückte Teegesellschaft und ... nein, das wird nun nicht verraten, dass muss selbst heraus gefunden werden. Klar ist, es ist ein Traum, ein wunderschöner Traum eines kleinen Mädchens, welches sich selbst in einigen Dingen beweisen muss, um diesen Traum zu meistern.
Die Geschichte der kleinen Alice erzählt ein bisschen auch die Träume von Kindern. Tiere, die sprechen, eine Welt, in der sich das Kind zurecht finden muss und bestehen muss. Die sonst so zurückhaltende Alice wird im Wunderland wohl erwachsener, mutiger und vor allem gewitzter als sie es vorher war. Keine Langeweile kommt mehr auf und mit Fantasie besteht sie so manches Erlebnis dort. Und immer wenn sie glaubt, nicht weiter zu können, erhält sie Rat von seltsamen Wesen.
Alice im Wunderland ist ein Hardcover-Buch aus dem Arena Verlag und gehört wohl zu den Klassikern der Kinderbücher. Immer wieder gerne gelesen, ist diese Geschichte von Lewis Carroll nicht nur für die Kleinen etwas, sondern auch für die Großen. Die Zeichnungen von Klaus Müller ziehen sich durch das ganze Buch und sind liebevoll gestaltet. So veranschaulichen sie die Geschichte noch etwas mehr, geben den Worten Gestalt.
Und so folgt man der kleinen Alice durch eine sagenhafte, wirklich wunderhafte Welt. Gedichte, Wortspielereien, Reime und eine wunderschöne Erzählung machen das Buch zu einem Meisterwerk der Kindergeschichten. Lewis Carroll verstand es auf wundersame Weise, sich in die Herzen und Träume eines Kindes zu versetzen und allein seine Unsinnsgedichte sind ein Schmunzeln wert. Unter all seinen herrlich verrückten Erzählungen ist "Alice im Wunderland" wirklich die Berühmteste.
Der Autor hat es geschafft, dieses Kinderbuch zeitlos zu gestalten. So scheint es zu jeder Zeit, zu jedem Zeitalter zu passen, dass die kleine Alice mit ihrer Schwester im Garten sitzt und ein weißes Kaninchen an ihr vorbei hoppelt und jammernd in einem Erdloch verschwindet. Und muss nicht jeder bei einem weißen Kaninchen sich dann fragen, ob es nicht jederzeit die Uhr zückt oder es vielleicht sogar ein Nachfahre jenes weißen Kaninches ist, welches Alice ins Wunderland brachte?
Fazit: Als ich das Buch gelesen habe, fühlte ich mich in meine eigene Kindheit zurück versetzt. Meine Mutter hatte mir Alice im Wunderland das erste Mal vorgelesen als ich zehn war. Zeitlos, wie das Buch nun mal ist, scheint es selbst in die heutige Zeit zu passen und es wird wohl auch in der Zukunft so sein. Kein Kinderbuch ist schöner geschrieben und für kleine und große Kinder so geeignet. Ich freue mich schon darauf, es meinen Kindern vorlesen zu dürfen.