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Achtung: „Im Reich des Donnerdrachen“ ist die Fortsetzung von „Die Zähne des Drachen“, dem siebten Band der Serie „Franka“ von Henk Kuijpers. Der folgende inhaltliche Abriss geht folglich auf das Ende des siebten Bandes ein und verrät wichtige Details.
Franka und Ada haben der Chinesin und ihren Vasallen ein Schnippchen geschlagen. Sie sind nicht nur den Schergen des Polizeichefs entkommen, sondern haben auch noch einen Hubschrauber gestohlen, der sie direkt ins Reich des Donnerdrachen bringen soll. Dumm nur, dass der Heli zur Reparatur bei dem Ganoven Otto Himmelreich stand. Ein Absturz ist folglich unvermeidlich. Frohlockend sitzen Otto und Macos in Motok und feiern den Tod der beiden Abenteuerrinnen.
Die überleben zwar den Absturz, müssen sich aber zu Fuß durch den Dschungel schlagen. Ob sie den Berg des Donnerdrachen je erreichen und die Dinosaurier finden, ist zweifelhaft.
Wieder aber kommt ihnen der Zufall zu Hilfe. Ein Unwetter lässt den Fluss derart anschwellen, dass er in die Gegenrichtung fließt und nun die Frauen direkt zum Berg bringt. Dort erwartet sie nicht nur die größte wissenschaftliche Sensation der Neuzeit, ein Vulkankrater, in dem Dinosaurier auch heute noch leben, sondern auch die Chinesin. Und die fackelt nicht lange und richtet ihr Gewehr auf Ada und Franka, um die Konkurrentinnen endgültig loszuwerden.
Ist der erste Teil noch eine gelungene Detektivgeschichte, versinkt „Im Reich des Donnerdrachen“ völlig im Nebel des Zufalls, des Irrsinns und der Fantasie. Flüsse fließen „bergauf“, Winde saugen Menschen in einen Krater, lassen sie aber schweben wie auf einem Luftkissen. Dinosaurier überleben im Halbdunkel eines Kraters, eine Expedition mit vielen Abenteurern vermag den Krater nicht mehr zu verlassen, drei Frauen jedoch problemlos (was natürlich realistisch ist – werden zumindest Frauen einwenden). Ein Hubschrauberabsturz ist ein Klacks für beide Passagiere, Fußspuren im Schlamm sind nach sechzig Jahren unverändert erhalten – in den Tropen wohlgemerkt. Diese Liste ließe sich fortführen, die Zahl der unlogischen Details, der Übertreibungen, der physikalischen Wunder und der völlig aus der Luft gegriffenen Zufälle ist einfach zu groß, um nicht übel aufzufallen. Zwar muss ein Comic nicht realistisch sein und eine Abenteuergeschichte nicht logisch fundiert, doch was zu viel ist, ist zu viel.
Stimmig sind nur die völlig unterschiedlichen Charaktere der drei Frauen. Hier hat Kuijpers ein Trio erschaffen, das richtig Spaß macht – nicht zuletzt den männlichen Lesern, die viele schöne Frauenkörper mit immer wieder nacktem Busen zu sehen bekommen. Auch die exotischen Landschaftsbilder und Ansichten von Dinosauriern sind brillant, die Actionszenen perfekt in Szene gesetzt.
Viel Licht, viel Schatten. Eine Fortsetzung, die schwächer ist als der erste Teil, aber immer noch gut unterhält. Fans von Franka müssen auch dieses Abenteuer erwerben, allen anderen sei ein Soloalbum der inzwischen neunzehnteiligen Reihe empfohlen.