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Seit der Tyrann über vier der acht freien Länder eingenommen hat, haben die Bewohner der Aufgetauchten Welt nicht viel zu lachen, beinahe 40 Jahre lebt man schon unter seiner Knechtschaft. Doch mit der Halbelfe Nihal kam neue Hoffnung in die Welt, denn die Letzte ihres Volkes trägt eine schwere Last auf sich; schließlich hat nur sie hat die Kraft dem Tyrannen Einhalt zu gebieten.
Während die vier freien Länder zu den letzten Schlägen gegen die Geisterarmee des Tyrannen aufrufen, macht sich Nihal nun auf einen weiteren steinigen Weg, sie muss acht magische Edelsteine zusammentragen, die über alle acht Länder verteilt sind. Das daraus entstehende Amulett hat als einziges die Macht, durch einen Zauber dem Tyrannen Einhalt zu gebieten. Aber zum Glück muss Nihal diese schwierige Mission nicht allein angehen – da sind ihr treuer Drache, der Magier Sennar und ihr Knappe Laio. Und obwohl Nihal noch unter den Nachwirkungen der Schlacht mit ihrem ehemaligen Geliebten leidet, gönnen sie sich keine Pause und machen sich auf die Suche nach den acht Steinen, die die letzte Hoffnung für die noch freien Länder und auch für die versklavten Länder darstellen.
"Der Talisman der Macht" in der vorliegenden Taschenbuchausgabe ist der letzte Band der Trilogie "Die Drachenkämpferin" von Licia Troisi. Schon zuvor hat sich die letzte Halbelfe der Aufgetauchten Welt als ein wahrer Gewinn herausgestellt, doch nun zeigt sich, dass nur sie allein den vernichtenden Schlag gegen den Tyrannen führen kann, und ihr bleibt nicht viel Zeit, denn die Kräfte der freien Welt sind nahezu erschöpft.
Was besonders bemerkenswert ist, findet sich gleich zu Anfang des Buches, denn Luici Troisi bietet aus der Sicht des Magiers Sennar eine komplette Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Dies ermöglicht es auch Quereinsteigern, sich beinahe sofort in der Handlung zurechtzufinden, ohne dass man das Gefühl hat etwas Wesentliches verpasst zu haben.
Danach beginnt die Odyssee der Heldenfiguren, von Land zu Land spüren sie den Edelsteinen nach, zuerst in den freien, dann in den besetzten Ländern. Die Suche an sich entpuppt sich in vielen Fällen als schwieriger als das Gewinnen der Edelsteine, leider etwas enttäuschend; erst der letzte Abschnitt erweist sich als echte Herausforderung. Immerhin muss man Luici Troisi an dieser Stelle zugute halten, dass die Heldin beim Erhalt jedes Steines etwas über sich und ihre Mission lernt, dadurch ist vieles sehr nach innen bezogen und das Buch hat einen sehr nachdenklichen Touch. Denn bei fast jedem Handlungsfaden müssen die Figuren der Realität ins Auge sehen und dafür oftmals über ihren eigenen Schatten springen. Gerade aber durch diese Tiefe wird einiges, was man vielleicht an Action vermisst, wieder wettgemacht.
Am Ende des Buches findet der geneigte Leser noch eine Karte, auf der er die Reise der Figuren verfolgen kann, was sich besonders bei der Rundreise der Hauptfigur als sehr hilfreich erweist, um sich das Ganze besser vorzustellen.
Sicherlich ein sehr nachdenkliches Buch, was auch den Leser zu der ein oder anderen Überlegung anregen kann, verpackt in eine durchaus interessante Story, die die Fantasie beflügelt.