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Kommen wir nun zu etwas völlig anderem. Seit über dreißig Jahren beglückt die britische Comedytruppe "Monty Python" ihre Fans weltweit mit den legendären Sketchen ihres "Flying Circus". Ihre Kinofilme wie "Ritter der Kokosnuss", "Sinn des Lebens" und "Leben des Brian" sind Kultklassiker, ihr "Lumberjack Song" ist ein Ohrwurm wie auch "Always look on the bright sight of life". Monty Python steht für britischen schwarzen Humor der Extraklasse, hat eine ganze Comedy-Generation geprägt und lässt hiesige "Humoristen" noch immer vor Neid erblassen.
Aber wie kam es zu dieser einzigartigen Zusammenarbeit der fünf Ausnahmekünstler Eric Idle, Michael Palin, John Cleese, Graham Chapman, Terry Jones und Terry Gilliam? Wie entwickelten vier Engländer und ein Amerikaner in den 1960er Jahren ihren Humor, der die Welt erobern sollte?
"Monty Python - Almost the Truth ... The Lawyer's Cut" spürt auf ganzen drei DVDs dem Mythos der Pythons nach. Schon der Auftakt der Dokumentation ist grandios: der Titelsong von "Leben des Brian", neu eingesungen mit neuem Text. "Python ... their name was Python ...". Entsprechend anspielungsreich geht es weiter. Interviews mit allen noch lebenden Pythons geleiten in die Zeit der Anfänge, als die Pythons in Oxford, beeinflusst unter anderem von der Goon Radio Show, ihre Sketche und ihren Stil entwickelten. Alt sind sie geworden, die vier Herren; tiefe Falten zeichnen die Gesichter von Idle, Cleese, Palin, Gilliam und Jones. Aber der Schalk blitzt noch immer in ihren Augen auf, wenn sie von ihren großen Erfolgen und kleinen Niederlagen erzählen, von der sprühenden Kreativität während der ersten Jahre und den Spannungen während ihrer Karriere. Wohl zum ersten Mal kommt zur Sprache, wie die Pythons auf das Coming Out Graham Chapmans reagierten, welche Zickenkriege sich Terry Jones und Terry Gilliam lieferten, und wie sie immer aufs Neue gegen die Zensur und humorlose Fernsehbosse zu kämpfen hatten. Zwischendurch sind immer wieder Teile ihrer Sketche, manche noch nie gezeigte Aufzeichnungen und neue Interpretationen zu sehen.
Python-Fans kommen also voll und ganz auf ihre Kosten. Noch nie wurde die Geschichte der Pythons in einem solchen Umfang erzählt, und das durchweg interessant, witzig und scharfsinnig. En passant erfährt man so einiges über die Geschichte des englischen Fernsehens der Nachkriegszeit, der britischen Politik und der Filmtechnik. Und auf der letzten DVD sind als kleines Extras - neben zahlreichen Outtakes - einige der beliebtesten Sketche der Pythons versammelt: der tote Papagei, die spanische Inquisition ("Nobody expects the Spanish inquisition"), der Lumberjack Song und manches mehr.
Ein unbändiger Spaß und ein perfektes Geschenk für jeden Liebhaber englischen Humors und jeden Python-Fan. Nicht nur Anwälte, sondern auch "normale" Menschen sollten ihn sich gönnen.