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Obwohl "Die Legende von Malemort" ein kompletter Zyklus ist, bilden Band vier und fünf eine in sich abgeschlossene Episode. Man muss die vorangegangenen drei Bände nicht gelesen haben, den vierten sollte man aber kennen, wenn man "Die Ankunft des Teufels" in allen Facetten verstehen will.
Malperthuis, Arnulf und die schöne Anthea sitzen von Seeschlangen umgeben in einem Sumpf fest. Nachdem sie einer Horde von meuchelnden Dorfbewohnern entkommen sind, haben sie sich wieder auf die Suche nach Joachim de Peyrac gemacht. Gemeinsam mit ihrem vampirischen Herrn Graf Colbus ist die Gruppe auf der Suche nach ihm, weil er Colbus geschaffen hat, und sie hoffen, bei ihm ein Gegenmittel für diesen Fluch finden zu können. Was die drei Reisenden nicht wissen ist, dass Colbus bereits im Haus von Joachim angekommen ist. Allerdings wird er dort mit Drogen betäubt. Für zusätzliches Wohlbehagen sorgt bei ihm die Anwesenheit einer zweiten Anthea, er ist allerdings so benebelt, dass er gar nicht bemerkt, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmen kann und es sich bei ihr keineswegs um die echte junge Frau handeln kann.
Colbus ist also in den Fängen von Joachim de Peyrac, ohne es überhaupt richtig zu realisieren. Währenddessen erleben seine Reisebegleiter mit, wie ihre Verfolger, Söldner im Auftrag der Kirche, von einem Schwarm Fledermäuse angegriffen und erheblich dezimiert werden. Durch das Blut angelockt, begeben sich jedoch auch die Seeschlangen an den Ort des Gemetzels, so dass Malperthuis, Arnulf und Anthea ihren Weg fortsetzen können, ohne Gefahr zu laufen, bei lebendigem Leib gefressen zu werden. Auf ihrer Reise begegnen sie einem seltsamen Krieger, der nicht blutet und keinen Schmerz empfindet. Wer ist er und woher kommt er? Etwa von Joachim? Und warum lässt Graf Colbus seine Freunde im Stich und zeigt sich nicht mehr? Die Antwort wartet in dem Haus auf sie, das sie nun erreichen ...
Ungewöhnlich ist, dass Graf Colbus diesmal anfangs nicht als der starke Retter auftritt, sondern eine schwache und verletzliche Rolle einnimmt. Er ist darauf angewiesen, dass seine Gefährten ihn aus seinem Trancezustand holen, bis dahin nimmt er nur eine Nebenrolle im Geschehen ein, auch wenn er der Auslöser für alles ist, was passiert. Eine zentrale Figur ist Anthea, die Graf Colbus unbedingt von seiner verfluchten Existenz befreien will, aber nicht weiß, wie sie dieses Wunder bewerkstelligen soll.
Der Zeichner und Autor der Serie, Eric Stalner, nimmt sich Zeit, um die Charaktere seiner Figuren darzustellen, allerdings konzentriert er sich dabei eher auf die Nebendarsteller. Durch bestimmtes Verhalten oder den Umgang miteinander werden zum Beispiel Arnulf und Malperthuis gut dargestellt, was allerdings die Geschichte nicht weiterführt. Man hätte sich eher gewünscht, mehr über Graf Colbus oder auch Anthea zu erfahren. Ihre Figuren bleiben aber diffus, dabei ist das, was am Ende des Bandes passiert, wirklich spannend und geht in eine durchaus so nicht erwartete Richtung. Wie Colbus zu der Entscheidung kommt, genau das zu tun, was im Endeffekt die Wende herbeiführt, hätte man besser ausarbeiten können. So bietet der Comic zwar gute Unterhaltung und eine spannende Vampirgeschichte, aber etwas zu wenig Tiefe.