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Früher war Han Alister Anführer einer Straßenbande, doch aus Rücksicht auf seine Familie hat er sich nun entschieden, ein Geld mit Botengängen zu verdienen. Oft führen ihn diese auch nach Hanalea, die Gebiete der Clans, wo er nach Beeren und Kräutern sucht, um diese zu verkaufen. Bei einem Ausflug dorthin begegnen er und sein Freund Fire Dancer einer Gruppe Magiersprößlinge. Diesen ist eigentlicht das Betreten von Clangebiet untersagt. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen den Parteien. Um sich selbst und Fire Dancer vor einem bösen Fluch zu bewahren, nimmt Han dem Anführer der kleinen Magiergruppe ein kostbares magisches Amulett ab, nicht ahnend, welchen Ärger ihm dieses Amulett noch machen soll.
Währenddessen beschäftigt den Rest des Königsreichs eigentlich nur die Namensgebungsfeier der Erbprinzessin Raisa. Mit diesem Ereignis wird sie offiziell heiratsfähig und Bewerber von nah und fern melden ihr Interessen an ihrer Hand an. Zu ihnen gehört auch der Sohn des hohen Magiers Bayar, aber eine Verbindung zwischen dem Herrscherhaus und einem Magier gilt seit tausend Jahren als verboten. Lange genug, befindet der hohe Magier Bayar und setzt nun alles daran, die Herrschaft der Magiergilde durchzusetzen, komme was da wolle. Unruhige Zeiten stehen dem Land bevor und Menschen werden Wege beschreiten müssen, an die sie nie gedacht hätten.
"Das Amulett" ist der Auftakt einer Reihe von Cinda Williams Chima und das Debüt der Autorin. Für ihre Geschichte hat sie sich eine Welt erdacht, in der ein zerbrechliches Gleichgewicht zwischen drei Gruppierungen - Magiern, Valks und Clans - seit tausend Jahren herrscht. Im Lauf dieser Zeit haben sich reichlich Vorurteile und Unzufriedenheit auf allen Seiten aufgebaut. "Das Amulett" spielt zu einer Zeit, in der sich ein neuer Umschwung anbahnt.
Ebenso vielfältig wie die Völker, die Chima geschaffen hat, sind die Perspektiven, aus denen die Handlung beleuchtet wird. In diesem Buch liegt der Fokus auf Han, einem aus dem Volk der Valks, und Raisa, der Erbprinzessin. Beide leben in gänzlich unterschiedlichen Welten, obwohl sie in der gleichen Stadt leben. So bekommt man einen ausgewogenen Blick auf die herrschende Gesellschaft. Obwohl die Geschichte hauptsächlich von diesen beiden Figuren geprägt wird, sind beide nie allein und haben eine Handvoll weitere Charaktere, die die Eindrücke des Lesers auf Chimas Universum runder machen.
Die Geschichte selber ist sehr abwechslungsreich. Obwohl man einen Auftaktroman vor sich hat, passiert einiges und Cinda Williams Chima schafft es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite mit einer interessanten, komplexen Welt und vielen überraschenden Wendungen zu fesseln. Auch die Charaktere erweisen sich als sehr vielschichtig. "Das Amulett" ist damit ein sehr vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe, der durch eine Qualität überzeugt, die man nicht oft bei einem Newcomer findet.