Der zweite Band der Kurzkrimiserie "Mordlandschaften" spielt im Salzkammergut. Insgesamt 19 Autoren haben ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und 19 kriminelle Kurzgeschichten, die allesamt im malerischen Salzkammergut in Oberösterreich angesiedelt sind, zu Papier gebracht.

Eigentlich ist das Salzkammergut durch seine Berge und Seen, wie zum Beispiel den Wolfgangsee, den Attersee oder den Traunsee bekannt und lädt im Sommer zum Wandern und im Winter zum Skifahren ein. Also Erholung pur. Aber nicht jedem bekommt der Urlaub in dieser Idylle. Denn wenn die treusorgende Gattin dem professionellen Mörder mit Hilfe eine Omeletts zum Frühstück ihre Entscheidung mitteilt, kann dies schon den eigenen Tod bedeuten.

Aber auch die Einheimischen sind untereinander nicht immer einer Meinung. So hat doch die jetzige Eigentümerin mit etwas Nachhilfe schon dafür gesorgt, dass die Gastwirtschaft von ihrem eigenen Ehemann nicht an den Konkurrenten weiter veräußert wird. Jetzt hört sie plötzlich, dass auch ihr Schwiegersohn und Ehemann der künftigen Eigentümerin den Plan hat, die seit Jahrzehnten im Familienbesitz befindliche Gastwirtschaft an den härtesten Konkurrenten zu veräußern. Ob er da wohl auch die Rechnung ohne seine Schwiegermutter gemacht hat?

Ganz kurios wird es aber dann, wenn die High Society aus dem Salzkammergut gemeinsam eine Party feiert. Da werden gleich so viele Mordpläne geschmiedet und in die Tat umgesetzt, dass man als Gast froh sein kann, lebend die Party verlassen zu können. Doch Vorsicht: Man sollte sich seines Lebens erst sicher sein, wenn das Auto ohne Zwischenfälle gestartet wurde.

Empfindlich reagieren die Bewohner des Salzkammerguts jedoch auf Auswärtige, die an seit Jahren durchgeführten Wettbewerben, wie die Wahl zur Narzissenkönigin, teilnehmen wollen. Narzissenkönigin darf nur eine Einheimische werden. Da werden weder Ausländer noch die „g'scherten Wiener“ gebraucht. Die Jagd auf diese Teilnehmer des Wettbewerbs kann also beginnen.

19 Geschichten, die ganz unterschiedlich von Inhalt, aber auch von der Qualität sind. Manche dieser Geschichten wurden mit so viel Witz und gleichzeitig viel Spannung geschrieben, dass man bedauert, dass daraus nicht ein ganzes Buch entstanden ist. Bei anderen wiederum kann man froh sein, dass die Kurzgeschichte auch wirklich kurz ist.

So vielfältig wie der Inhalt der Geschichten sind natürlich auch die Autoren. Sie entstammen den unterschiedlichsten Berufsgruppen und auch ein ehemaliger Sport- und Mathematikstudent hat zwischenzeitlich seine Liebe zum Schreiben entdeckt. Wen wundert es denn noch, dass sich auch die teilweise skurrilen Inhalte der Kurzgeschichten so elementar unterscheiden.

Eines ist jedoch gemeinsam. In allen Kurzgeschichten zeigt sich eine Verbundenheit zur Landschaft im Salzkammergut und eine wie auch immer geartete Verbindung zu den Leuten. Dass diese Verbindung jedoch auch manchmal tödlich enden kann, musste so mancher schmerzhaft erfahren.

Fazit: Ganz unterschiedliche regionale Kurzgeschichten bieten teilweise wirklich spannende Unterhaltung.