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„Welcome to POTTERS BLUFF - A NEW WAY OF LIFE“ Das alte Schild am Eingang des kleinen Fischerdorfes ist vielleicht schon ein wenig lange der Witterung ausgesetzt, begrüßt seine Gäste aber trotz allem mit einem interessanten Slogan. Doch wehe dem, der hinter die Zeilen schaut. Denn das Grauen wartet in dem kleinen Dorf an der Küste und ist nicht gewillt, den, der es einmal betreten hat, davon kommen zu lassen.
Ein Strand am Meer, die Wellen rauschen, ein leichter Wind weht und mitten in der Idylle steht ein junger Fotograf mit seiner Kamera und sucht nach Motiven, die sich gut verkaufen lassen. Geknüpfte Fangnetze, ein altes Fischerboot und eine blonde Schönheit, die irgendwo aus dem Sand gekommen zu sein scheint. Ein wirklich beschaulicher Anfang für einen Horrorfilm. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und es ist vorbei mit dem märchenhaften Ambiente. In dem Moment, als der Fotograf beginnt, sich der jungen Frau zu nähern, tauchen unerwartet eine Menge düsterer Gestalten auf und beginnen, den wehrlosen Mann zu schlagen, mit Benzin zu übergießen und anzuzünden. Zwar überlebt er schwer verletzt, aber nicht lange. Und er soll nicht der einzige Tote in diesem Ort bleiben, denn kurz darauf liegt ein ermordeter alter Penner am Strand. Sheriff Dan Gillis ist geschockt. Gleich zwei Tote hintereinander in einem Dorf, das seiner Meinung nach nur so klein wie eine Briefmarke ist. Während er mit allen Mittel versucht, die Morde aufzuklären, werden die Geschehnisse um ihn herum immer mysteriöser. Weitere Fremde verschwinden spurlos, der Pensionsbesitzer will an der Tankstelle einen Toten gesehen haben und in dem Schubfach seiner Frau findet er ein Buch über schwarze Magie. Als dann auch noch bei einer Exhumierung anstelle des Toten nur ein Kleiderbündel im Sarg liegt, weiß er, dass es in Potters Bluff ein finsteres Geheimnis gibt. Ein Geheimnis, bei dem der örtliche Leichenbeschauer seine Finger im Spiel hat und an dem auch seine Frau beteiligt zu sein scheint.
„Dead & Buried“ ist ein Hororrstreifen, der bereits im Jahre 1981 unter der Regie von Gary Sherman entstand und einen wunderbar grausigen Charme besitzt. Ein kleines, unheimlich anmutendes Dorf an der Küste, gefüllt mit einer Menge an absonderlichen Einwohnern bietet dem Zuschauer genau das, was er in einem solchen Film erwartet: subtilen Horror gepaart mit einem interessanten Plot, überraschenden Wendungen und einem unerwarteten, nicht vorherzusehenden Ende. Ein Klassiker, der erneut geprüft mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren und ungeschnitten endlich seinen Weg in die Regale geschafft hat. Besonders hervorzuheben sind die allesamt gut gelungenen, bizarr anmutenden Charaktere. Eine Gaststättenbesitzerin, die mit hochnäsigem Gebaren Menschen zu ihrem Ende verhilft, ein Leichenbestatter, der sich als wahrer Künstler ansieht oder eine Lehrerin, die ihren Schülern okkulte Praktiken vermittelt. Eine recht seltsame Art von Humor, der in ihnen zum Tragen kommt und das Grauen hervorragend unterstützt.
Optisch sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Eine leichte Körnung und weiche Konturen sind durchgängig zu verzeichnen, wobei die gering wahrzunehmende Unschärfe gut zum Ambiente des Films passt. Akustisch hingegen ist die Untermalung hervorragend gelungen. Wunderbare Effekte, eine stimmige Hintergrundmusik und die vom schrulligen Leichenbestatter William Dobbs immer wieder gehörten Auszüge aus alten Big Band Platten lassen schnell einmal Gänsehautfeeling entstehen.
Als Extras sind in dieser Version lediglich der deutsche Trailer, der Originaltrailer sowie Vorschauen für weitere Filme enthalten. Außerdem ist die DVD mit einem Wendecover ausgestattet.
Schleichender Horror, eine ansprechende Story und hervorragend gelungene Charaktere verstehen es, dem Film ein Ambiente zu verleihen, das dem wahre Grauen entspricht. Ein Klassiker unter den Horrorfilmen, der in keiner Sammlung fehlen sollte.