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 Dragonbound - Die Prophezeiung, Folge 1: Drachenfeuer


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Geheimnisvoll begann die Karriere dieser fantastischen neuen Hörspielreihe aus dem Hause Europa. Wurde doch zum ersten Mal eine neue Serie nicht nur lange vorher angekündigt, sondern auch noch ein Geheimnis sondergleichen draus gemacht. Man wagte es zunächst, eine Sneak Version in einer limitierten Auflage von 5000 Stück herauszubringen. Die CD-Version zierte noch nicht das endgültige Cover und der Serientitel blieb weiterhin unbekannt. Mit etwa einem Monat Verzögerung erschien die erste Folge dann regulär.

Die junge Lea und ihr Vater gehören zu einem Wissenschaftsteam, das einen Weg gefunden hat, durch die Zeit zu reisen. Es wurde ein Wurmloch entdeckt, welches diese Möglichkeit bietet. Lea hat sich schon einige Male in einer kleinen Kapsel in das Paris des 18. Jahrhunderts schicken lassen. Mit ihrem eng geschnürten Kleid war sie passend zurecht gemacht, um dort jedes Mal gut untertauchen zu können, ohne entdeckt zu werden. Nur dieses Mal geht auf der Reise durch die Zeit etwas schief. Lea kommt nicht in Paris an und fällt auf wie ein bunter Hund... Ist sie weiterhin überzeugt einfach nur in einer anderen Epoche auf der Erde gelandet zu sein, wird sie doch langsam skeptisch, als die Rede auf Drachen und Echsenmenschen fällt. Zudem soll sie auch noch die lang ersehnte Prophezeite sein, die die Menschen und Drachen wieder einen und damit deren Untergang verhindern wird. Der Weg zurück nach Hause scheint auch unmöglich - wo ist sie da nur hinein geraten...

Die erste Folge der Hörspielreihe "Dragonbound - Die Prophezeiung" beginnt zunächst mit Science Fiction-Klängen, entpuppt sich aber bereits nach einigen Minuten als waschechte Parallelwelt-Fantasy. Die Story bietet nicht unbedingt Neues. So hört man nicht zum ersten Mal von einer Prophezeiung laut derer ein Mädchen oder eine junge Frau - denn das ist Lea - die Menschheit rettet oder von Menschen, die die Drachen verstehen (man vergleiche zum Beispiel mit Anne McCaffreys Pern-Saga). Auch ein drohender Krieg gegen unheimliche "Monster", hier schuppige grüne Echsenwesen, die auf den ersten Blick aber gar nicht so anders als Orks sind, bietet im Fantasybereich keine Überraschung.

Doch trotz dieser bekannten Schemata bietet "Drachenfeuer" sehr gute und spannende Hörspielkost! Dies hat es vor allem der hervorragenden Produktion zu danken, die eine sehr gute Tonqualität bietet, ansprechende Musikuntermalung und brillante Sprecher. Mit den Soundeffekten hält sich das Hörspiel etwas zurück, wodurch es aber demnach auch nicht überladen wirkt. Weniger ist manchmal mehr. Unter den Sprechern stechen besonders Bettina Zech als Lea, Jürgen Kluckert (bekannt aus vielen Hörspielreihen, unter anderem als Erzähler in Gabriel Burns und Mal Detair in Perry Rhodans Sternenozean) und dem in Budapest geborenen Schauspieler Robert Lenkey als Magier Malrik hervor. Der Charakter Lea lässt häufiger in Gedanken bissige Kommentare los - die Sprecherin Bettina Zech schafft es, dass der Hörer mühelos zwischen gesprochenen und gedachten Aussagen trennen kann. Jürgen Kluckert schafft ganz einfach eine heimelige Atmosphäre, kennt man seine volltönende Stimme doch schon aus vielen mitreißenden Hörspielstunden. Den von Robert Lenkeys gesprochenen Texten hört man seine Herkunft ein ganz klein wenig an - es klingt nach der exakten Aussprache eines gebildeten Menschen, was wiederum sehr gut zur Darstellung des weisen Magiers Malrik passt. Auch alle anderen Sprecher sind gut gewählt, schlechte Qualität bleibt hier außen vor.

Das Cover der CD lässt eine Fantasy-Geschichte erahnen. Umso mehr werden die genannten anfänglichen Science Fiction-Klänge einen überraschen. Das aufklappbare Booklet liefert eine kurze Beschreibung der fünf wichtigsten Charaktere, eine Vorschau auf Folge 2 und den Beginn der Prophezeiung zum Nachlesen. Neben den 17 Hörspieltracks bietet die CD mit den letzten zwei Tracks noch eine kleine Vorschau auf die Geschehnisse im zweiten Teil "Seeschrecken" und den rockigen Titelsong im Nightwish-Stil "Hide", gesungen von Mystelle.

Alles zusammen genommen handelt es sich hier um ein hochwertig produziertes Hörspiel, mit zwar altbekannten und neu zusammengewürfelten Storyelementen, aber trotzdem richtig gute spannende Unterhaltung. Das hohe Niveau der Produktion und Sprecher machen das Hören zu einem Vergnügen, die Fortsetzung kann kommen!

Sandra Wiegratz



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 23. Oktober 2009 | Laufzeit: 78 Minuten | Preis: 7,49 Euro | Sprache: Deutsch

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