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 Lucky Luke, Band 53: Lucky Luke: Die Erbschaft von Rantanplan

Serie: Lucky Luke, Band 53
Autoren: René Goscinny, Morris
Verlag: Egmont Manga & Anime

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
J. S. Chester hat ein seltsames Testament bei sich. Er bittet den Direktor des Staatsgefängnisses, den Hund Rantanplan herzubringen. Der an ihn gekettete Verbrecher Joe Dalton hört mit an, was in dem Testament steht. Oggie Svenson vermacht seinen riesigen Besitz, eine reiche Silbermine in der Nähe von Virginia City, den Saloon "Silver Queen", das "Hotel International" und fast alle Häuser im Chinesenviertel von Virginia City dem Hund Rantanplan. Damit ist der Hund das reichste Tier der Vereinigten Staaten. Doch auch Joe Dalton ist bedacht worden. Er erbt alles, wenn Rantanplan zu Tode kommen sollte.
Joe stürzt sich voller Wut auf den an ihn geketteten Hund, um ihn auf der Stelle zu erwürgen, doch die Gefängnisbeamten können die beiden trennen. Der Hund denkt, sein "geliebtes Herrchen" Joe würde sich wehren, ihn verlassen zu müssen und wehrt sich seinerseits dagegen, von Joe Dalton getrennt zu werden. Rantanplan ist nun mal nicht der klügste und instinktsicherste Hund.
Hier beginnt die Aufgabe von Lucky Luke. Er wird gerufen, um den Hund zu beschützen und ihm zu seinem Erbe zu verhelfen. Rantanplan vermutet, dass der Cowboy ihn von seinem geliebten Herrn trennen will und beschließt, alles zu versuchen, um ihm zu entkommen.
Joe und seine drei Brüder brechen noch am selben Tag aus dem Gefängnis aus. Averell, der größte der vier Brüder und eher durch seinen enormen Appetit bekannt denn durch seine Intelligenz, hat nämlich einen Revolver aus Seife geschnitzt. Sogar Joe ist beeindruckt, das hat er Averell nicht zugetraut. Auf seine Frage, wie Averell das so täuschend echt bewerkstelligen konnte, holt der einen echten Revolver unter der Matratze hervor. Den hatte er als Vorlage benutzt. Joe zwingt Averell wutentbrannt den Seifenrevolver zu verschlucken und bricht mit seinen Brüdern aus. Sein Ziel ist Virginia City und somit Rantanplan. Auch Lucky Luke soll dabei umkommen, ist er es doch, der die Brüder immer wieder einfängt und ins Gefängnis bringt. Zahllose Abenteuer warten auf die Vier, Lucky Luke und Rantanplan, ehe das seltsame Testament wirksam werden kann.

Lucky Luke und die Verrückte Erbschaft (so der Titel der Erstausgabe) ist das fünfte Album von Zeichner Morris und Texter Goscinny. Dem Album liegt eine herrlich krude Idee zu Grunde: Ein Hund erbt ein gewaltiges Vermögen und ein Verbrecher wird Erbe, wenn der Hund stirbt. Dazu kommt die Idee, das der Hund ein Tollpatsch ohnegleichen ist und von einem Fettnapf in die nächste Falle tapst. Kompliziert wird die Geschichte durch die Daltons. Diese vier Verbrecher zeichnen sich durch stupide Überfälle, dumme Pläne und schwachsinnige Untaten aus. Der brutalste von ihnen ist Joe, der ist auch der kleinste. Je einen Kopf größer folgen die zwei mittleren Brüder, die nicht weiter charakterisiert werden. Krönung ist der größte der vier Brüder, Averell. Er ist unglaublich blöd und zudem wahnsinnig verfressen. Er hat immer Hunger und denkt auch sonst an nichts anderes als ans Essen
Weitere Zutaten sind wütende Chinesen, Angestellte, die den Hund hofieren und irre Wendungen. Wunderschön in Szene gesetzt werden diese Zutaten von zeichnerischen Genie Desmond Morris und genial mit Text versehen von Rene Goscinny, dem Vater der Asterix-Abenteuer. Ein höchst witziges Abenteuer ist daraus gewoben worden, das schmunzeln lässt, aber auch laute Lacher birgt. Köstliche Szenen, traumhaft sichere Pointen und eine spannende Geschichte sind vereint in einem der besten "Lucky Luke-Alben" überhaupt.
Dieser wahre Klassiker muss jeden Comic-Fan begeistern, auch eher Comic-abstinente Leser sollten einen Blick riskieren, etwas Besseres werden sie in diesem Genre kaum finden.
Etwas schade sind die zahlreichen Klischees, die das Duo Morris/Goscinny hier verarbeitet. Sowohl die Chinesen (die natürlich Hunde zum Fressen gern haben) und das ärmliche Chinesenviertel mit der obligatorischen Mafia, als auch Ganoven, Gesetzeshüter, Gefängniswärter und sonstigen Personen sind genau so, wie sie zu sein haben. Überraschungen wird man vergebens erwarten. Aber auch das kommt so elegant und witzig daher, dass man mit einem Lächeln darüber hinwegsieht.

Also bitte kaufen, die Gesamtausgabe birgt viele Abenteuer, die den Kauf lohnen

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 1. Januar 1987 | ISBN: 3770401646 | Preis: 10 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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