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Die Welt der Reichen und Schönen hat schon immer eine gewisse Faszination ausgeübt. Nachrichten zu Stars und Sternchen, Klatsch und Tratsch über Prominente, Berichte über Fehlschläge aller Art erleben nach wie vor Hochkonjunktur. Glanz und Glamour, Intrigen und Macht, all das kombiniert mit Korruption, einer Unmenge an Geld und purer Romantik: Erfolgsversprechende Zutaten, die, gut gemischt, ihren Einzug in "Geld.Macht.Liebe" gefunden haben, einer Fernsehserie, die im Juni 2009 erstmals auf deutschen Bildschirmen zu sehen war.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Familie von Rheinberg, deren Imperium neben der Rheinbergbank auch ein Gestüt vor den Toren Frankfurts umfasst. Vier Generationen leben auf dem imposanten Anwesen und während Markus von Rheinberg gemeinsam mit Sohn Frank die Geschicke des Bankhauses im Auge hat, kümmern sich Tochter Elena und ihr Mann um das Gestüt der Familie. Doch den Ton im Haus gibt jemand ganz anderes an. Liselotte von Rheinberg, Oberhaupt der Familie und Mutter von Markus und Mona, führt ein strenges Regiment. Das Ansehen der Familie und deren Zusammenhalt liegen ihr besonders am Herzen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass vor 30 Jahren die damals schwangere Mona die Familie verließ, weil sie sich dem Willen der Mutter nicht unterordnen wollte. Doch nun kehrt ausgerechnet deren Tochter Ariane zurück. Sie versucht über eine Anstellung in der Bank der Familie näher zu kommen und die für sich und ihre Mutter längst fälligen Anteile am Familienerbe zu sichern. Ein Unterfangen, das nicht nur jede Menge Ärger und Missmut heraufbeschwört, sondern auch die Familienidylle ins Wanken bringt. Aber nicht nur ungewollt auftauchende Familienmitglieder machen Markus von Rheinberg zu schaffen, auch der Kommunalpolitiker Blessmann und eine tote Prostituierte bringen den souveränen Geschäftsmann in Schwierigkeiten und fordern von ihm Entscheidungen, die ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen.
"Geld.Macht.Liebe" - die deutsche Version von "Dallas". Ein anspruchsvoller Vergleich, der vor Erscheinen der Serie durch einschlägige Medien geisterte. Aber kann die vorerst auf neunzehn Folgen angelegte Fortsetzungsgeschichte des Redakteurs Hans-Wolfgang Jurgan diesem Anspruch gerecht werden?
Sie kann. Einige Nuancen kleiner und nicht ganz so glamourös wie die in den Achtzigern so beliebte amerikanische Seifenoper, kommt die Produktion von „Geld.Macht.Liebe“ gut angepasst an das deutsche Klientel daher und versteht es, genau wie ihr erfolgreiches Vorbild, das deutsche Fernsehpublikum zur besten Sendezeit an die Bildschirme zu fesseln. Mit einer Vielzahl interessanter Charaktere, einem prunkvollen Ambiente und gut durchdachten Intrigen weiß die Produktion zu begeistern und gestattet dem Zuschauer ein Blick hinter die Kulissen der Dynastie - genau dort, wo er schon immer einmal hinschauen wollte. Eine Perspektive, die alles andere als langweilig ist: Da gibt es korrupte Beamte, verbotene Liebschaften und von Ehefrauen tolerierte Bordellbesuche. Dazu eine Menge an dubiosen Geschäftspraktiken, die alles andere als akzeptabel sind, und sogar vor Mord schreckt man nicht zurück. Alles gut verpackt hinter einer Fassade, die glanzvoll erscheint, aber vor Skrupellosigkeit und Gier nur so strotzt.
Die erste DVD dieser Serie enthält neben dem Pilotfilm die ersten fünf Folgen von „Geld.Macht.Liebe“ sowie Interviews mit den drei Hauptdarstellern. Eine wirklich interessante Angelegenheit, erfährt man doch hier, was der Schauspieler Robert Koch und der Bankier Markus von Rheinberg gemeinsam haben oder ob Liselotte von Rheinberg wirklich alle Fäden in der Hand hält und wo nach Meinung der Schauspielerin Gerlinde Locker deren Schwächen liegen.
Aber nicht nur inhaltlich, auch optisch und akustisch kann diese Produktion überzeugen und weckt durch geschickt platzierte Cliffhanger eine ständige Neugier darauf, wie es wohl weitergehen wird.
Fazit:
Eine Fernsehserie, die, angesiedelt im Bankenbusiness, die Faszination hinter die Kulissen der Reichen und Schönen zu schauen hervorragend bedient. Geprägt von interessanten Charakteren, angereichert mit einem Hauch des Bösen und spannend inszeniert bietet sie alles, was man in einer Seifenoper erwartet - Liebe, Lust und Leidenschaft. Gier, Rache und Intrigen. Zutaten, die für eine gelungene Unterhaltung gerade in diesem Genre unverzichtbar sind.