Insgesamt gibt es für die Wii nicht allzu viele Rennspiele und wenn, dann muss man sich mit einer knuffigen und kindgerechten Geschichte abgeben, statt in wirklichen Autos durch die Straßen zu heizen. Denn eigentlich möchte man doch nur Gas geben und als Erster durchs Ziel kommen, und das kann man nun endlich mit "Need for Speed: Nitro" tun.

Dieser Spieltitel wurde extra für die Wii entwickelt. Für die Steuerung gibt es auf der Konsole viele Möglichkeiten, ob man nun allein mit der Fernbedienung lenken möchte, ein Lenkrad besitzt, noch den Nunchuk zur Hand nimmt oder einem der klassischen Controller den Vorrang gewährt. Letztlich bleibt diese Wahl Geschmackssache.

Für den Spieler gibt es zwei Möglichkeiten, das Spiel zu genießen. Im Karriere-Modus arbeitet man sich langsam vom blutigen Anfänger zum Vollprofi hoch. Dabei muss man in den verschiedenen Hauptstädten die vorgeschriebenen Ziele erreichen, um neue Wagen freizuschalten und ebenso an neue Orte reisen zu können. Dabei gilt es, in allen sechs Renn-Events der Städte die vorgeschriebenen Punkte zu erreichen, was ein Platz unter den ersten Drei sein kann, aber auch besonders gelungene Drifts oder eine extrem hohe Geschwindigkeit. Um weiterzukommen, muss man neue, bessere Wagen kaufen und kann diese ganz nach Belieben frei gestalten, wobei sich die Modifikationen allerdings nicht auf die Fahreigenschaften auswirken. Wer es lieber schnell angehen möchte, kann sich gleich in den Arcade-Modus stürzen und gemeinsam mit bis zu drei Freunden versuchen, der König der Straße zu werden.

Das Schöne an "Need for Speed: Nitro" ist, dass man sehr schnell in das Spiel einsteigen kann, ohne groß das Handbuch zu wälzen, und auch als unerfahrener Spieler am Anfang nicht allzu schlecht abschneidet. Auch lernt man schnell, die Tricks wie Driften und das Nitro, zwei unterschiedliche Anzeigen, die sich bei schnellem und gewagtem Fahrstil aufladen, was für eine unglaubliche Beschleunigung sorgt, im rechten Moment anzuwenden. Hier sieht man deutlich, dass man weiß, dass die Wii eher eine Familienkonsole für Gelegenheitsspieler ist. Um alle notwendigen Sternpunkte zum Vorankommen zu erreichen, muss man aber schon einiges tun. Hier gilt es, sich auf den ersten Platz vorzuarbeiten, besonders oft zu driften und der Polizei auszuweichen, die einen brutal ausbremsen kann.

Es gibt in diesem Genre sicher bessere und realistischere Spiele, doch diesen Anspruch hat "Need for Speed: Nitro" gar nicht. Die comichafte Gestaltung und die lediglich von außen sichtbaren Wagen zeigen, dass sich hier alles wirklich nur um das Rennen dreht. Die Optik der Umgebung und der Straßen ist spartanisch gehalten, doch dafür sieht man an den Autos zahlreiche Details. An Extras im Rennen kann man lediglich Reparaturtools aufsammeln, denn bei Beschädigung kann man auch kein Nitro mehr anwenden, oder man findet Polizeimarken, mit denen man sich für die nächste Zeit die Polizeiwagen vom Hals schaffen und jemand anderem anhängen kann. Insgesamt gibt es den Bronze-, Silber- und Goldcup. Fängt man bei Bronze mit einem VW-Bus an, kann man bei Gold endlich in die wirklich rassigen Wagen einsteigen, doch bis man dorthin kommt, dauert es seine Zeit. Dafür kann man sich die Zeit vertreiben, indem man seine Wagen individuell bemalt und lackiert, was sehr viel Spaß macht.

Jeder passionierte Konsolen-Rennfahrer fühlt sich hier vielleicht ein wenig unterfordert, doch er ist auch gar nicht das Zielpublikum. Dieses Spiel eignet sich ganz hervorragend, wenn man zwischendurch einfach Lust auf launige und kurzweilige Autorennen hat. Die Flucht vor der Polizei und das Einsammeln der Sternpunkte machen wirklich Laune und sorgen dafür, dass man lange Zeit vor der Wii verbringt, um endlich das nächste Event freizuschalten. Und da es dieses Spiel nun zu einem besonders günstigen Preis gibt, braucht man über einen Kauf gar nicht lange nachzudenken.

"Need for Speed: Nitro" macht Spaß, bringt Laune und man kann gemeinsam mit seinen Freunden die Reifen glühen lassen. Was will man da noch mehr?