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Auf dem Anwesen Abbey Grange hat sich ein Mord ereignet. Inspektor Lestrade lässt Sherlock Holmes eine Nachricht zukommen, in der er ihn und seinen Assistenten Dr. Watson bittet, schnellstmöglich zum Tatort zu kommen, da dies ein vielversprechender Fall sei. Kaum angekommen, entschuldigt Lestrade sich allerdings, denn er hält den Fall für gelöst. Die Zeugenaussagen der Ehefrau haben ihn vollkommen überzeugt und er hält eine bekannte Einbrecherbande für die Täter. Nach der Begehung des Tatorts hält Holmes den Fall jedoch nicht für gelöst, denn er sieht mehr als Lestrade. Wer steckt hinter dem Mord und wurde in Abbey Grange wirklich eingebrochen?
"Abbey Grange" ist die 41. Folge der Serie und bietet über eine Spielzeit von einer guten Stunde kurzweilige Krimiunterhaltung, auch wenn die Auflösung sich ein wenig zieht und (erneut) etwas überladen wirkt.
Sherlock Holmes und Dr. Watson bieten das gewohnte Unterhaltungsbild. Holmes sieht die Fakten und kombiniert, während Dr. Watson stellvertretend für den Hörer die Fragen an Holmes stellt, damit Holmes' Schlussfolgerungen erläutert werden. Das altbekannte Prinzip funktioniert bei dieser Sherlock Holmes-Reihe einfach sehr gut, problematisch wird es nur, wenn die Handlung immer mehr abflacht.
So sieht der Meisterdetektiv natürlich alles und kombiniert auch richtig, aber die Enttäuschung ist schon groß, wenn das Duo jemanden zum Gespräch bittet, um ein paar harmlose Informationen zu erhalten, und dieser dann das ganze Verbrechen gesteht und die ganze Geschichte aus seiner Sicht erzählt. Für ein Hörspiel ist diese Umsetzung recht schwach, da gab es schon weit bessere "Fälle".
Zum Schmunzeln lädt das ewige Spiel von Holmes mit Lestrade ein, dem der Detektiv immer nur häppchenweise die Informationen zukommen lässt und das auch nur ab und an. Das ordentliche britische Gericht zum Ende der Geschichte hin wirkt überladen und zu aufgesetzt.
Mit sieben Sprechern geben sich neben Christian Rode (Holmes), Peter Groeger (Watson) und Volker Brandt (Lestrade) auch Ghadah Al-Akel (Lady Brackenstall), Susanne Meikl (Teresa Wright), Walter von Hauff (Mr. Pimpkin) und Ole Pfennig (Jack Crocker) die Ehre. Die wenigen Sprecher schaffen es, die Geschichte anständig vorzutragen, gerade Ghadah Al-Akel (synchronisiert manchmal Jennifer Lopez und Michelle Rodríguez) macht ihre Sache sehr gut und bietet eine überzeugende Vorstellung.
Das Cover passt zum Inhalt und zeigt den verräterischen Stuhl, während das Inlay enttäuscht. Neben den obligatorischen Sprecherangaben wird mittlerweile zweimal die Serienliste veröffentlicht und dann auch noch mit unterschiedlichen Daten! So etwas muss doch nicht sein, der Platz könnte wesentlich sinnvoller genutzt werden - ebenso die Seite mit den lieblos gestapelten Logos von anderen Serien. Wenn man wenigstens die Serien dort kurz vorstellen würde, in jeder Folge eine Kurzbeschreibung, das hätte wenigstens was. So ist das Inlay eigentlich keines Blickes wert.
Insgesamt bleibt eine durchschnittliche Folge der Serie mit kurzweiliger Krimiunterhaltung. Das eigentliche Rätsel ist noch recht nett inszeniert; die "Beichte" des Täters zieht sich hingegen etwas in die Länge. Lässt man das "Gericht" am Ende außen vor, hat sich diese Folge drei Sterne verdient, nicht zuletzt durch den guten Sprechereinsatz.