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Sommer 1944, im unmittelbaren Vorfeld der Operation "Bagration", der letzten Großoffensive der Roten Armee zur Befreiung sowjetischen Territoriums: Der junge Leutnant Travkin führt eine Gruppe von Aufklärern über die Frontlinie in das Hinterland der Heeresgruppe Mitte. Dort soll die Einheit eventuelle Abwehrvorbereitungen der Wehrmacht sowie Standorte und Kontingente der schweren Panzer auskundschaften. Die Mitglieder des Einsatzkommandos kommen aus diversen Nationen und sind unterschiedlich erfahren. Während des Einsatzes kommt die Truppe um Travkin einer deutschen Finte auf die Spur und es wird wichtig, diese Information möglichst schnell an die Rote Armee zu senden.
„Todeskommando Russland 2“ ist eine russische Produktion, die deutsche DVD enthält folgendes Bonusmaterial: entfernte Szenen, Bildergalerie, original Wochenschau-Material und Trailer zu weiteren Filmen des Labels KNM.
Man sieht dem Film sein kleines Budget zwar an, aber er ist nicht völlig unansehnlich. Er genießt einen gewissen Exotenbonus, da er den Zweiten Weltkrieg mal aus russischer Sicht zeigt und einen anderen Eindruck macht als Hollywood- oder deutsche Produktionen. Schauplatz ist fast komplett das Einsatzgebiet, nur kurz ist die Etappe zu sehen. Die Kampfszenen wirken realistisch und dreckig.
Die Synchronisation ist nicht immer gelungen und stellenweise unfreiwillig komisch. Beispiel: Beim Verhör eines deutschen Gefangenen stellt ein russischer Vorgesetzter auf Deutsch Fragen, ein russischer Soldat „übersetzt“, der Deutsche antwortet auf Deutsch und der russische Soldat wiederholt das stockend.
Auch manche Kampfszene ist unfreiwillig komisch, in einer sticht ein Deutscher auf einen Russen ein: Der Zuschauer sieht den Dolch, dann die beiden Kämpfenden, ohne dass man die Waffe eindringen sieht, dann wieder den Dolch, dann wieder Szene mit beiden usw. - Blut sieht man dabei lustigerweise nicht, wie bei einem schlechten Slasher-Film.
Die schauspielerische Leistung ist durchwachsen, in Deutschland wird keiner der Schauspieler bekannt sein und die Identifikationsfigur fehlt. Wer Filme auf „Hollywood-Niveau“ erwartet, wird mit dem B-Movie-Charme kaum leben können. Außerdem ist die Handlung zu kampflastig und nur für Genre-Fans auf Dauer spannend.
Das Bonusmaterial ist von unterschiedlicher Qualität. Die entfernten Szenen sind wenig aufregend und zum Teil nicht synchronisiert. Die Bildergalerie ist witzlos wie meistens und eher abschreckend, in Standbildern wirkt der Film noch viel stärker nach B-Movie.
Das originale Wochenschau-Material ist wirklich lang, interessant für diejenigen Zuschauer, die an den historischen Hintergründen interessiert sind. Die Trailer der weiteren Titel sind ziemlich abschreckend: „Chechenia Warrior 2“, ein ähnlicher russischer Kriegsfilm, und „Battlefield Vietnam“, „Verraten in Vietnam“ und „Dirty Vietnam“, alle drei ziemlich üble alte Kriegsfilm-Gurken dem Anschein nach. Diese Nachbarschaft hat „Todeskommando Russland 2“ dann doch nicht verdient.
„Todeskommando Russland 2“ ist kein wirklich schlechter Film, wird aber letztlich nur Fans des Genres wirklich gefallen. Ganz klar ein B-Movie, aber wenigstens keine der so häufigen reaktionären Action-Orgien!