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Kazuna ist ein ganz normaler Schüler. In zwei Jahren wird auch er die Abschlussprüfungen absolvieren müssen. Auf die Uni möchte er danach allerdings nicht mehr gehen. Vielleicht liegt das daran, dass er bei seinem Onkel und seiner Tante wohnt. Die beiden behandeln ihn zwar wie einen eigenen Sohn, doch er fühlt sich bei ihnen trotzdem fremd und möchte nicht, dass sie ihn finanziell bei seinem Studium unterstützen müssen. Erst vor kurzem haben sie angedeutet, dass sie ihn adoptieren möchten, doch Kazuna ist sich nicht sicher, ob das auch seinem Wunsch entspricht. In der Schule besucht er auch den Kunst-Club, wo er jedes Mal die ernste Yaegashi trifft. Sie wirkt stets ein wenig kühl und lächelt kaum. Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb er sich in sie verliebt hat. Schließlich ist er ihretwegen dem Kunst-Club beigetreten, obwohl er nie etwas zeichnet oder malt.
Als Kazuna ganz klein war, haben er, sein Vater, seine Mutter und seine Schwester Chizuna gemeinsam in einem Haus gewohnt. Seine Schwester hat er fast nie gesehen, da sie sehr krank war und immer in einem Raum in ihrem Bett gelegen hat. Als dann seine Mutter starb, ist sein Vater mit seiner Schwester weggegangen und hat Kazuna bei Onkel und Tante untergebracht. Durch die Krankheit von Chizuna war es seinem Vater unmöglich, sich um zwei kleine Kinder gleichzeitig zu kümmern. In letzter Zeit erinnert er sich ständig daran, wie es früher gewesen ist. Deswegen beschließt er, einmal zu seinem alten Elternhaus zu gehen, um sich alte Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen. Als er dort ankommt, wirkt das Haus gepflegt und sogar das alte Namensschild hängt noch an der Tür.
Hier trifft er seine Schwester wieder, die ihm erzählt, dass sein Vater vor einem halben Jahr gestorben ist. Kazuna ist erschüttert, weil Onkel Eda ihm das verheimlicht hat. Doch Chizuna beruhigt ihn. Sie erklärt ihrem Bruder, dass ihr Vater ihn nicht im Stich lassen wollte. Aber er wollte sicher gehen, dass Kazuna ein normales Leben führt, im Gegensatz zu seiner Schwester. Denn Chizuna leidet an einer Krankheit, die normalerweise nur die Frauen der Familie befällt. Eine genetische Krankheit sorgt dafür, dass sie von außen mit Blut versorgt werden müssen. Daher kommt auch ihre Gier nach Blut, die sie Vampiren so ähnlich macht. Dies bringt Kazunas Zweifel ins Wanken, denn in letzter Zeit reagiert er selbst sehr seltsam, wenn er Blut sieht. Ob er diese Krankheit wohl ebenfalls in sich trägt?
Das Lied der Lämmer ist ein sehr klar gezeichneter Manga. Der junge Kazuna erfährt im ersten Band das lang gehütete Geheimnis seiner Familie. Endlich kann er sich sicher sein, dass sein Vater ihn nicht böswillig verstoßen hat. Dafür hat er jetzt neue Probleme. Das, was seine leibliche Schwester ihm erzählt, wirkt zu abwegig, um wahr sein zu können. Doch er hat immerhin in der letzten Zeit einige Veränderungen an sich bemerkt. Wenn sie Recht hat, wird sich sein Leben grundlegend wandeln. Unsicher, wie er auf diese Veränderungen reagieren kann, weist er Yaegashi, seine Jugendliebe, von sich, um sie nicht zu gefährden. Erst die Zeit wird zeigen, ob die genetische Krankheit sich nun auch in Kazunas Körper ausbreitet oder ob alles nur ein dummer Zufall ist.
Die Charaktere sind sehr treffend gezeichnet und charakterisiert. Schnell findet man sich in die traurige Geschichte ein. Durch das mysteriöse Thema und die allgemeinen Probleme, die das Schulleben Kazunas mit sich bringt, ist die Erzählung sehr ansprechend und mitziehend. Viel zu rasch hat man die Seiten durchgelesen und freut sich auf den nächsten Band, um weiter mitfiebern zu können. Hier wurde das Thema Vampirismus sehr anspruchsvoll umgesetzt.